Die Trauer der Hinterbliebenen nach einem schrecklichen Verlust wurde anschaulich, aber ausufernd dargestellt.
Der Beginn hat mich ziemlich beeindruckt mit der geschickten Einstreuung von Sätzen aus den verschiedenen Zeitebenen. Aber damit war es rasch vorbei; die Erzählweise ging bald ins Konventionelle über. Eigentlich fand ich die Idee gut, zu zeigen, wie die verschiedenen Personen sich bemühen, nach dem Mord weiterzuleben, während Susie in ihrem Himmel festhängt und versucht, durch die Beobachtung zu leben. Das war teils auch sehr gut gemacht und ich dachte dabei, dass die Autorin ein großes Verständnis für Trauer habe. Aber es waren so viele Personen und deren Belange wirkten auf mich zunehmend uninteressant. Auch die Darstellung, mit dem Hang der Autorin zu Auflistungen, fand ich langatmig und langweilig und ich hatte den Eindruck, es fiele ihr schwer, zum Schluß zu kommen. Ich hatte etwas bereits als Ende akzeptiert und daran schlossen sich leider zwei oder drei mir überflüssig erscheinende Szenen an. Auch was mit Mr. Harvey geschah, mochte ich nicht. Damit wurde nach meiner Meinung das Klischee bedient, nach dem jeder seine Strafe bekommt; und das, obwohl eigentlich der ganze Roman davon handelt, wie es ist, die Geschichte nicht zu kennen und keinen formalen Abschluss zu haben. Das hat für mich einfach nicht gepasst. Ich bewerte den Roman mit 3 Sternen.