Beleidigungen gibt es in jeder Kultur, jedes Mitglied einer Gesellschaft hat schon einmal Erfahrungen mit Beleidigungen gemacht und erkennt sie, wenn sie auftreten. Nichtsdestotrotz ist es gar nicht so einfach, "die Beleidigung" in Form, Funktion und Wirkung genau zu definieren.In ihrem interdisziplinären Werk gelingt Annika Frank genau dies, indem sie funktional-pragmatische und juristische Perspektiven miteinander verknüpft und die Beleidigung als sprachliche Handlung anhand eines Korpus alltäglicher Beleidigungserzählungen und im Vergleich zu juristischen Fällen von Beleidigung reflektiert. Auf dieser Basis beschreibt die Autorin das Handlungsmuster der Beleidigung funktional und charakterisiert typische sprachliche Mittel (Lexik und syntaktische Strukturen). Gleichzeitig legt sie eine quantitative Studie zur Bewertung von Ausdrucksformen vor. So kann das Werk den alltäglichen Beleidigungsbegriff für außerinstitutionelle wie für rechtliche Zusammenhänge schärfer konturieren.