In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus.
Ludwig Tieck: Der gestiefelte Kater. Ein Kindermärchen in drei Akten, mit Zwischenspielen, einem Prolog und einem Epilog
Kaum mehr als ein paar Handschuhe könne man aus dem Kater machen, meint der dritte Sohn des verstorbenen Müllers, der das Tier geerbt hat. Doch weit gefehlt, kaum bekommt der Kater ein paar Stiefel, um sich unter Leuten sehen lassen zu können, führt er sich und seinen Herrn mit List und Verstand ins große Glück.
Erstdruck in: Volksmärchen, hg. von Peter Leberecht [d.i. Tieck], Berlin (Nicolai) 1797. Uraufführung am 20.4.1844 in Berlin.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Ludwig Tieck: Werke in vier Bänden. Nach dem Text der »Schriften« von 1828 1854, unter Berücksichtigung der Erstdrucke. Herausgegeben von Marianne Thalmann, Band 1 4, München: Winkler, 1963.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.
Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021.
Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH
Über den Autor:
1773 in Berlin als Sohn eines Seilermeisters geboren, studiert Johann Ludwig Tieck Geschichte und Philologie in Halle, Göttingen und Erlangen. Schon früh fasziniert ihn das Werk William Shakespeares, seine später gemeinsam mit seiner Tochter Dorothea besorgte Vervollständigung und Neuausgabe der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel gilt bis heute als maßgeblich. Mit »Franz Sternbalds Wanderungen« setzt Tieck 1797 einen Meilenstein der Frühromantik und wird zu einem der prominentesten Protagonisten der von seinem Freund Friedrich Schlegel postulierten Hinwendung zur eigenen Kultur mit ihren Sagen und Mythenwelten. 1825 wird er Dramaturg des Dresdner Hoftheaters und gilt vielen nach Goethes Tod 1832 als wichtigster lebender deutscher Autor. 1842 übersiedelt er auf Einladung Friedrich Wilhelms IV. nach Berlin. Nach Jahren des gesundheitlichen Verfalls stirbt 1853 mit Ludwig Tieck eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Romantik. Der König selbst schreitet seinem Trauerzug voran.