Michael Herbst stellt Grundlagen und Praxis felder evangelischer Seelsorge dar. Sie geschieht "beziehungsweise ", nämlich als Heilung von Beziehungen, die aus dem Lot geraten sind. Das betrifft die Beziehungen zum anderen Menschen und zur Welt, zu sich selbst und zu Gott. Solche Seelsorge lebt aus der Erwartung des dem Menschen entgegenkommenden Gottes. Sie ist Auftrag der gesamten christlichen Gemeinde und hat eine elementare missionarische Dimension.
Michael Herbst stellt in diesem Buch Grundlagen und Praxisfelder evangelischer Seelsorge dar. Sie geschieht "beziehungsweise", nämlich als Heilung von Beziehungen, die aus dem Lot geraten sind. Das betrifft die Beziehungen zum anderen Menschen und zur Welt, zu sich selbst und zu Gott. Solche Seelsorge, die in spezifi schen Praxisfeldern geschieht, lebt aus der Erwartung des dem Menschen entgegenkommenden Gottes. Sie ist Auftrag der gesamten christlichen Gemeinde und hat eine elementare missionarische Dimension. In der Seelsorge ist es die Aufgabe der christlichen Gemeinde, mit Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen über existentielle Fragen im Horizont des christlichen Glaubens zu sprechen. Sie geschieht "beziehungsweise": Begleitung und Beistand christlicher Seelsorger helfen zur Heilung von Beziehungen, die "aus dem Lot" geraten sind. Das betrifft das gesamte Ökosystem menschlicher Beziehungen: zum anderen Menschen und zur Welt, zu sich selbst und zu Gott. Solche Seelsorge geschieht in spezifi schen Kontexten, z. B. der Individualisierung und Pluralisierung, aber auch der gleichzeitigen Phänomene der Säkularisierung und religiösen Ausdifferenzierung. Der Verfasser beschäftigt sich in der Zeit nach "dem großen Streit" zwischen kerygmatischer und therapeutischer Seelsorge mit dem Ertrag der jüngeren poimenischen Debatte. Er sucht selbst einen methodenpluralen Ansatz der Seelsorge, der unterschiedliche, auch psychotherapeutische, Perspektiven beachtet und zugleich dezidiert theologisch formatiert ist, indem stets auch von der Erwartung des in der Seelsorge dem Menschen entgegenkommenden Gottes ausgegangen wird. Seelsorge wird schließlich in die "missio Dei" eingezeichnet und als Auftrag der gesamten Gemeinde verstanden. Dieser Ansatz wird für unterschiedliche Praxisfelder seelsorglicher Begleitung ausführlich durchbuchstabiert: z. B. für die Seelsorge mit Ehepaaren, im Kinderkrankenhaus, mit jungen Senioren sowie mit an Demenz erkrankten Menschen, mit Gehörlosen, mit Menschen in depressiven Episoden und mit Menschen, die Vergebung und Versöhnung suchen. Zielgruppe Studierende, PfarrerInnen und in der Seelsorge Aktive.