Es geht in dieser Generations-Geschichte um die Familie Ansaldo, die in einem kleinen Ort ein Geschäft aufgebaut haben. Leider geschieht in der nächsten Generation ein schweres Verbrechen an zwei Töchtern der Familie. Das verändert von heute auf morgen das Leben aller Beteiligten. Nichts ist mehr so wie es war, schwere Traumata sind die Folge. Meine Meinung über das Buch:
Ich bin in der Tat zwiegespalten. Einerseits war das Buch gut zu lesen, der Schreibstil hat mir gut gefallen, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und rund. Der Plot hat mir gefallen, er greift eine schweres Thema auf. Die ersten beiden Teile haben mich gefangen genommen und für mich hätte es nicht viel mehr gebraucht. Die Aufklärung der Vergewaltigung und des Mordes hätte auch ohne die weiteren Verzwickungen gereicht. Doch im weiteren Verlauf wurde dann einfach zu dick aufgetragen. Abhängigkeiten von Alkohol und Tabletten lösten sich mehr oder weniger über Nacht auf, schlagartige Einsichten von Bettas und Miriams Eltern, Corallinas unheilbare Krankheit, der Tod der Nonne, Selbstmordversuch und Selbstjustiz - NEIN, das war einfach zuviel und in Teilen unglaubwürdig. Schade, denn die Autorin versteht es wunderbar, gefühlvoll zu schreiben, es gab viele Passagen, die mich sehr berührt haben. Die fast identischen Lebensläufe von Stelvio und Leo erschienenen mir unglaubwürdig. Und wo blieb Ettore jun.? Auch er hatte den Tod seiner Schwester zu beklagen, leider wurde er nicht mehr erwähnt.
Ich finde es unterm Strich mehr als schade, dass die Geschichte so ausgeufert ist und somit ist es für mich ein unerfülltes Ende, bei dem Anfang und Ende nicht wirklich zusammenpassen.