Ein politisches GesamtkunstwerkSamira Kentric war gerade einmal fünfzehn Jahre alt, als das Land, in dem sie lebte - Jugoslawien -auseinanderbrach. Ihre Eltern, einfache Arbeiter, waren als Binnenmigranten aus dem muslimischenBosnien ins katholische Slowenien gezogen; sie hatte ihre Wurzeln hier und dort und nirgends. Sie erlebtedie vom Wahn eines Nationalismus ohne definierbare Nationen befeuerten schrecklichen Kriege, dieden Untergang des alten Staates begleiteten. Und sie hoffte, wie ihre Lands- und Exlandsleute, auf einebessere Zeit, auf ein Leben in Freiheit und Wohlstand, auf ein Europa, das ihre Heimaten aber immerwieder im Stich ließ ...In einem Mosaik aus Erinnerungen und Beobachtungen und in ihren in Sepiatönen gehaltenen magischrealistischenBildern beschreibt sie die Wehen, die die Geburt einer neuen Zeit auf dem Balkan bis heutebegleiten. Ein historisches Lehrstück auf höchstem künstlerischen Niveau.