Der Autor schreibt autobiographisch. Er hat sich Zeit seines Lebens auf die Schulmedizin und Wissenschaft verlassen. Das ist etwas handfestes, belegbares und wiederholbares.
Er hat zwar einmal einen Freund zu einem Heiler begleitet, konnte ihm aber nichts abgewinnen und provozierte ihn sogar noch.
All das änderte sich, als er die Diagnose Hirntumor erhält. Die Ärzte raten zu einer umgehenden OP, aber er möchte das nicht.
Er beginnt sich mit dem Thema zu befassen, das er vorher nur müde belächelt hat.
Heiler, Schamane, teil obskure Rituale. All das rückt in seinen Fokus und auf der Suche nach Heilung reist er zwei Jahre um die Welt.
Es ist bewundernswert, wie differenziert er mit seinem eigenen Schicksal umgeht und darüber berichtet. Noch beeindruckender ist, wie offen er sich nun auf die fremden Methoden einlässt.
Ich weiß zwar nicht, wie er es bei Massenveranstaltungen geschafft hat, bis zum jeweiligen Heiler vorzudringen und tiefsinnige Gespräche führen zu können, aber seis drum. Schriftstellerische Freiheit.
Das Buch ist super interessant geschrieben und gibt einen guten Rundumblick über die Heilungsmethoden fremder Länder und Völker, die hier vermutlich wegen der Schulmedizin oder mangelnder Kassenübernahme vermutlich eher keine Chance hätten.
Ich bin ein großer Freund der Schulmedizin und der wissenschaftlichen Herangehensweise, aber so einiges hat mich zum Nachdenken gebracht.