Als großer Fan der Witcher-Saga und von Geralt von Riva hatte ich große Erwartungen an Zeit des Sturms. Leider konnte mich dieser Roman nur wenig überzeugen und wirkt eher wie ein schwacher Nachtrag, der weder die Tiefe noch die Spannung der Hauptreihe erreicht.Eine Handlung ohne klare RichtungDie Geschichte fühlt sich über weite Strecken ziellos an. Im Vergleich zur Hauptreihe fehlt hier die straffe Erzählweise und die epische Dramatik, die Sapkowski sonst so meisterhaft einsetzt. Vieles wirkt wie Füllmaterial ohne echten Mehrwert für die Gesamtgeschichte. Das Buch lässt eher das Gefühl zurück, als wollte man noch ein Abenteuer nachschieben, ohne dass es wirklich etwas zur Witcher-Saga beiträgt.Geralt bleibt farblosDer Protagonist Geralt von Riva ist normalerweise das Herzstück der Witcher-Welt - eine Figur, die trotz ihres distanzierten Charakters durch ihre Tiefe und ihren inneren Konflikt fesselt. In Zeit des Sturms bleibt Geralt jedoch überraschend blass und ohne Entwicklung. Viele seiner Entscheidungen und Dialoge wirken austauschbar und es fehlt die emotionale Tiefe, die ihn in den anderen Büchern so greifbar gemacht hat.Wenig Spannung, kaum HöhepunkteDie Handlung kommt nur schleppend in Gang, und das Buch hält kaum die typischen Höhepunkte und Überraschungsmomente bereit, die Sapkowskis sonstige Bücher auszeichnen. Das Finale bietet leider auch nicht das, was man sich als Leser von einem Abenteuer im Witcher-Universum erhofft. Es bleibt ein Gefühl von Enttäuschung und dem Wunsch, dass die Geschichte mehr Spannung und Komplexität gehabt hätte.Für eingefleischte Fans, aber kein MussZeit des Sturms ist vielleicht etwas für absolute Witcher-Fans, die jede Geschichte um Geralt lesen möchten. Für alle anderen ist das Buch aber eher eine Enttäuschung und vermittelt nicht das, was die ursprüngliche Reihe so besonders gemacht hat.