Fräulein Else, die in den Dolomiten einen sorgenfreien Urlaub verbringen möchte, erhält geich zu Beginn ihres Aufenthalts einen Brief von ihrer Mutter, indem sie ihr mitteilt, dass die Familie vor dem finanziellen Ruin steht. Else könne jedoch den drohenden Bankrott abwenden indem sie, so der Vorschlag ihrer Mutter, einen im selben Ferienort weilenden Geschäftsfreund ihres Vaters um die nötige Summe bitte. Dieser verlangt als Gegenleistung, Else 15 Minuten nackt betrachten zu dürfen. Diese Forderung stürzt Else in einen schweren Gewissenskonflikt.
Bei einem Konzert wird Leutnant Gustl von einem Bäckermeister beleidigt und beschließt, da er weder mit der "Schande" der Beleidigung leben noch sich mit einem Handwerker duellieren kann, am nächsten Tag Selbstmord zu begehen. Diese äußere Handlung der Novelle erschließt sich dem Leser ausschließlich aus den Gedanken der Hauptfigur und ihren Reaktionen auf das äußere Geschehen. Mittels dieser subjektiven Sichtweise enthüllt der Text deutlich die Absurdität des militärischen Ehrenkodex', der das Leben des Leutnants bestimmt. "Leutnant Gustl" gehört zu den ersten Werken der deutschen Literatur, in denen das Stilmittel des Inneren Monologs konsequent durchgeführt ist. Die gleiche Erzähltechnik verwendet Schnitzler in "Fräulein Else". Hier verfolgt der Leser, wie sich ein Gewissenskonflikt einer jungen Frau allmählich so weit steigert, dass er mit ihrem Tod endet.