Ganz unkompliziert steigt der Leser in den dritten Teil ein, der so viel Genugtuung bringt, wie auch Ratlosigkeit aufwirft.
Da ist zum einen diese Verbindung zwischen Matthew in Rose, die dafür sorgt, dass eine Begegnung plötzlich gar nicht mehr so utopisch wäre. Dann Matthews neues Leben bei seinem Zwillingsbruder Vincent, dass ihn komplett überfordert, aber zum Glück fängt in Bishop, sein Leidensgenosse aus dem Knast, auf und öffnet ihm die Augen. Dann Erfahren wir endlich, wie Rose zur Seelenwächterin wurde, wie das Ritual eigentlich abgehalten wird und warum der Tempel der Wiedergeburt nun zerstört ist. Am interessantesten sind aber Kalas Gedanken bzw. die Kapitel aus ihrer Sicht. Es wird so viel Licht ins Dunkel gebracht, wobei sich das Böse immer mehr erhebt und an Macht gewinnt. Und das wird Rose wohl noch auf die Füße fallen, denn ganz offensichtlich manifestiert sich das Böse ausgerechnet in ihrer Gestalt.
Es kommen ein paar neue Charaktere in der Welt der Seelenwächter hinzu, noch bleibt es aber übersichtlich. Ich mag auch einfach den Schreibstil und werde nicht müde zu betonen, wie wunderbar differenziert sich die Kapitel aus den verschiedenen Sichten der Protagonisten lesen. Für Matthew wurde ein anderer Ausdruck als bspw. für Kala genutzt und das macht es noch einfacher im Kopf zu behalten, was welche Figur erlebt hat. Zumal manche Situationen zwei Mal beschrieben werden aus jeweils einer anderen Perspektive.