Der polnische Komponist C. Meyer gibt eine umfassende und detaillierte Darstellung von Schostakowitschs Leben und Werk. Mit umfangreichem Anhang (Werksverzeichnis, Literatur).
Mehr als jedes andere kompositorische Lebenswerk der Musikgeschichte wurzelt Schostakowitschs Schaffen im politischen Umfeld seiner Epoche. Fast jedes seiner größeren Werke antwortet auf Ereignisse in seinem Land - von der Oktoberrevolution bis zum 2. Weltkrieg. Der programmatische Gehalt der Werke Schostakowitschs war allerdings bislang nicht vollständig erhellt, trotz zahlreicher Kommentare des Komponisten selbst und seiner Freunde. Vieles blieb unklar - auch in seinem Leben und seinem Verhältnis zum sowjetischen Regime, das ihn zweimal heftig angriff und in tiefe Krisen stürzte.
Der Autor, ein Freund des Komponisten und intimer Kenner seines Werkes, hat das Verdienst, eine erste und umfassende Synthese der widersprüchlichen Informationen zu geben, die uns überliefert sind. Die andere, entscheidende Leistung dieser Biographie ist, das Leben und Schaffen Schostakowitschs in einen Zusammenhang mit den musikalischen Strömungen seiner Epoche zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort - Zur Familiengeschichte - Kindheit - Erste Kontakte mit der Musik - Oktoberrebolution - Erster Unterricht - Die Pädagogen am Konservatorium - Schwere Lebensbedingungen - Arbeit im Kino - Kollegen am Konservatorium - Klavier- und Kompositionsstudien - Erste Konzerte und Kompositionen - Diplom und Triumph der Symphonie Nr. 1 - Die russische künstlerische Avantgarde - Auswitung der kommunistischen Machtstrukturen auf das Kulturleben - Schostkowitsch als Pianist - Teilnahme am I. Chopin-Wettbewerb - Assafjew und Sollertinski - Schöpferische Wxperimente: Sonate und Aphorismen für Klavier, Symphonie Nr. 2 - Die Nase - Entstehung und Bühnenschicksal der Oper - Theater- und Filmmusik - Symphonie Nr. 3 - Die Ballette "Das goldene Zeitalter" und "Der Bolnzen" - Die Beziehungen zwischen dem Komponisten und der sowjetischen Staatsmacht - Heirat mit Nina Warsar - Fasziniert von SSoschtschenko - Welterfolg der Oper "Lady Macbeth von Mzensk" - Kulturpolitik nach 1932 - Die Position von Schostakowisch - Neuer Versuch mit einer Oper: Das Märchen vom Popen - Klaviermusik: Präludien und Klavierkonzert - Cellosonate - Ballett "Der helle Bach" - Reise in die Türkei - "Chaos statt Musik" - Offizielle Verdammung Schostakowitschs - Der große Tenor - Symphonie Nr. 4 - Zusammenarbeit mit Jewgeni Mrawinski und neuer Triumpf - Symphonie Nr. 5 - Schostakowitsch als Pädagoge - Suche nach Einfachheit - Streichquartett Nr. 1 - Symphonie Nr. 6 - Instrumentierung von Mussorgskis Boris Godunow - Klavierquintett - Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges - Aufenthalt im belagerten Leningrad - Symphonie Nr. 7 - Intensive Arbeit in Moskau: Die Spieler, Sechs Romanzen, Klaviersonate Nr. 2, Symphonie Nr. 8 - Wettbewerb für eine neue sowjetische Hymne - Sollertrinskis Tod - Streichquartett Nr. 2 - Symphonie Nr. 9 - Streichquartett Nr. 3 - Umzug nach Moskau - Kampf mit den "Kosmopoliten" und den "Formalisten" - Die Resolution des ZK der KPdSU Über die Oper "die große Freundschaft" - Beratung und I. Kongreß des Komponistenverbands - Verurteilung Schostakowitschs - Am Sche3ideweg - Jüdische Lieder - Reise nach Amerika zur Kulturkongreß - Das Lied von den Wäldern und weitere Kompromisse gegenüber den Machthabern - Feierlichkeiten aus Anlaß des Bach-Jahres - Präludien und Fugen - Stalins Tod - Symphonie Nr. 10 - Das Triumvirat" im Kreml und die Anfänge der Entstalinsierung - Stärkung von Schostkowitschs Position: Aufführung des Streichquartetts Nr. 4 - Streichquartett Nr. 5 - Violinkonzert - Tor seiner Frau - Tod seiner Mutter - Beginn des "Tauwetters" unter Chruschtschow - II. Kongreß des russischen Kompoinistenverbands - "Wideruf" der Resolution von 1948 - Zweite Ehe - Die Kinder - Symphonie Nr. 11 - Eine Operette und die Neuorchestrierung von Mussorgskis "Chowanschtschina" - Überwindung der Schaffenskrise - Konzert für Violoncello Nr. 1 - Streichquartett Nr. 7 - Satiren - Streichquartett Nr. 8 - Teilnahme am "Warschauer Herbst" - Reise in die Vereinigten Staaten - Eintritt in die Partei - Symphonie Nr. 12 - Entstalinisierung nach dem XXII. Parteitag der KPdSU - Strawinskys Besuch in der Sowjetunion - Aufführung der Symphonie Nr. 4 - Symphonie Nr. 13 - Aufführung von Katerina Ismailowa - Schostakowisch heiratet Irina Supinskyja - Reisen und Konzerte - Straichquartette Nr. 9 und Nr. 10 - Die Hinrichtung des Stephan Rasin - Festivals in Edinburgh und Gorki - Letzter Auftritt als Pianist - Herzinfarkt und Rekonbaleszenz - 60. Geburtag - Gesundheitliche Problem - Sieben Romanzen nach Worten von A. Blok - Violinkonzert Nr. 2 - Hinwedung zur Zwölftonmusik - Streichquartett Nr. 12 - Die letzten beiden Symphonien - Die Breschnew-Ära - Tod der Freunde - Verschlechterung des Gesundheitszustands - Letzte Werke - Tod - Persönliche Erinnerungen an den Menschen Schostakowitsch - Anhang: Anmerkungen - Bibliographie - Schostakowitschs Ämter, Würden, Preise und Auszeichnungen - Inhaltsangaben - Werkverzeichnis und -register - Bildnachweis - Personenregister