Immer häufiger sind auch psychiatrisch Tätige außerhalb der Kinder- und Jugendpsychiatrie, d.h. in Beratungseinrichtungen, ambulanten Diensten und der Jugendhilfe, mit der Dynamik von lang andauerndem Cannabiskonsum konfrontiert. Viele sind verunsichert, wenn es um Fragen der Wechselwirkung mit psychischen Erkrankungen, also um Komorbiditäten, geht.
Hier bietet dieses Buch Abhilfe mit praktisch verwertbaren Informationen für den Arbeitsalltag und einem beispielhaft unaufgeregten, aber entschiedenen Umgang mit dem Thema. Der Autor zeigt, wie wichtig auch in diesem Bereich die Beziehung und die am Einzelfall ausgerichtete Behandlung ist.
Aus dem Inhalt:
- Grundinformationen zum Cannabiskonsum
- Fragen (und Antworten) aus dem Alltag mit Cannabisklienten
- Neurologische Prozesse bei der Entwicklung von Sucht
- Wechselwirkungen zu psychischen Erkrankungen wie Depression, Angst- und Persönlichkeitsstörungen
- Cannabiskonsum, Psychosen und Psychopharmaka
- Rolle der Helfenden
- Einbeziehung der Angehörigen
Inhaltsverzeichnis
7 Zwischen Normalisierung und Problembewusstsein Vorwort
11 Grundinformationen zum Cannabiskonsum
11 Begriffsbestimmung
12 Wirkweise
18 Synthetische Cannabinoide
21 Fragen aus dem Alltag mit Cannabisklienten
21 Ist Kiffen ungesund?
22 Kann etwas ungesund sein, das als Medikament verwendet wird?
24 Ist Cannabis gefährlicher als Alkohol?
24 Macht Kiffen »dumm«?
26 Macht Cannabis abhängig?
27 Ist Cannabis eine Einstiegsdroge hin zu härteren Drogen?
27 Sollte Cannabis legalisiert werden?
30 Cannabis statt Psychopharmaka?
31 Entwicklung von Sucht
33 Was geschieht im Gehirn?
36 Besonderheiten junger Klienten
45 Umgang mit Ambivalenz
50 Wechselwirkungen zu psychischen Erkrankungen
51 Cannabis und Depression
54 Cannabis und Persönlichkeitsstörungen
56 Cannabis und Angsterkrankungen
58 Cannabis und ADHS
67 Psychosen: Symptome, Neurologie und Pharmakabehandlung
67 Psychotische Symptomatiken
72 Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis
76 Dopaminhaushalt
81 Wechselwirkungen zwischen Cannabis und Psychose
89 Modelle des Zusammenhangs zwischen Psychose und Cannabiskonsum
92 Die »jungen Wilden«
97 Die wichtige Rolle der Ambivalenz
100 Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Cannabis
104 Die Rolle der Helfer
104 Ambivalenz aushalten lernen
108 Compliance ist keine Einbahnstraße
112 Abstinenz in psychiatrischen Einrichtungen
116 Die Einbeziehung von Angehörigen
123 Vorschläge für konkretes Handeln im Umgang mit den Klienten
123 Motivierende Gesprächsführung als unterstützende Haltung
128 Anwendungsbeispiele der Motivierenden Gesprächsführung
135 Psychoedukative Elemente
141 Kooperation
143 Entwicklungsschritte initiieren und begleiten Schlussbemerkung
145 Internet
146 Ausgewählte Literatur