Mit Traveller beweist Richard Adams außerdem wieder einmal eindrucksvoll, weshalb er zu den ganz großen Autoren moderner Tierfabeln- und Parabeln gehört, und dass sein Beitrag zur anspruchsvollen Phantastik nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Zudem steht mit dieser Geschichte zweifelsfrei fest: Adams ist der einzig wahre Pferdeflüsterer. [.], bereits jetzt ein frühes Highlight des Buchjahres 2006. Fantasyguide, März 2006, Christian Endres'Traveller ist eine ungewöhnliche Geschichte. Richard Adams bietet ein vielschichtiges, perspektivisch außergewöhnlich gut erzähltes Portrait der Bürgerkriegszeit an.', SF-Radio, Mai 2006, Thomas Harbach'Das gute Buch: heute zum Thema: Mein Leben als Tier - schließlich lese ich ja, um die Welt einmal durch die Augen eines anderen zu sehen, in eine fremde Haut zu schlüpfen. Warum also nicht auch einmal in ein fremdes Fell? Daß einer einem etwas vom Pferd erzählt, gilt ja gemeinhin nicht unbedingt als Kompliment. Das Buch, das ich Ihnen jetzt vorstellen möchte, erzählt von A bis Z vom Pferd, und es ist ein sehr gutes Buch. Aber so, wie Richard Adams in seinem Roman Traveller von einem Pferd erzählt, wurde in der Literatur auch noch nie über Pferde geschrieben. Genauer gesagt: von Pferden geschrieben. Denn Richard Adams, der durch seine Hasen-Parabel Watership Down - Unten am Fluß weltberühmt wurde, stellt in den Mittelpunkt dieses Buchs ein Pferd als Ich-Erzähler. Es ist aber ein ganz besonderes Pferd, nämlich das Pferd von Robert E. Lee während des amerikanischen Bürgerkriegs. Traveller, so heißt der Hengst, erzählt die Geschichte dieses Bürgerkriegs und dieses Südstaaten-Generals, eines Generals also, der nach heutigen Moralvorstellungen ganz zweifellos auf der falschen Seite kämpfte, auf Seiten der Sklavenhalterstaaten, und der dennoch zur Legende wurde. Wie das zuging, genau darin besteht die Handlung dieses außergewöhnlichen historischen Romans. Seine Spannung und Eindrücklichkeit bezieht dieses Buch durch einen genialen Kniff von Richard Adams: Traveller ist nämlich zwar ein besonders schönes und ausdauerndes Pferd, aber alles andere als ein Geistesriese. Der dumme Gaul glaubt, von einem Sieg zum anderen zu reiten, während uns Lesern bald dämmert, wie es sich in Wirklichkeit verhält. So spiegeln sich die Illusionen des Krieges - das hohle Pathos von Ehre, Ruhm und Vaterlandsliebe - in den Illusionen eines eitlen Pferdes: ein tolles literarisches Kunststück und ein wirklich spannender Roman.' Das gute Buch, Juli 2006, Denis Scheck