"Schlank im Schlaf" war für mich eine gute Anregung, um einfach mal das gesamte Essverhalten auf den Kopf zu stellen und zu gucken, was dabei rauskommt.
Das Buch selbst ist meiner Meinung nach recht ansprechend aufgebaut, auf eine ausführliche Erklärung des Ernährungskonzeptes und der dieser zu Grunde liegenden Theorie, folgen Informationen über verschiedene Stoffwechseltypen und die Bedeutung, die diese Einteilung für unsere Ernährung hat.
Anschließend folgen Rezepte und Ernährungsbausteine, sowie eine kleine Lebensmittelkunde und im Rahmen der Ernährung nach "Schlank im Schlaf "geeignete Lebensmittel und Lebensmittelkombinationen.
Abgerundet wird das System durch Tipps zum Bewegen im eigenen Rhythmus. Hier ist erst einmal nicht wirklich schweißtriefender Sport gefragt, sondern zum Einstieg ein Mehr an normaler alltäglicher Bewegung in Kombination mit sanfteren Trainingsmethoden in kleinen Einheiten wie zum Beispiel Nordic Walking oder Ähnlichem.
Generell sieht das Prinzip grob gesprochen vor, dass man morgens Kohlenhydrate möglichst ohne tierisches Eiweiß zu sich nimmt, mittags eine Kombination aus Kohlenhydraten und tierischem Eiweiß (für Nicht-Vegetarier) und abends eine kohlenhydratfreie Ernährung mit Eiweiß und geeignetem Gemüse.
Wichtig sind 5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten, wodurch dem Körper Gelegenheit gegeben werden soll, den Insulinspiegel wieder zu senken, bevor er durch die nächste Mahlzeit wieder ansteigt. Hier wird dann auch geraten, Süßes, bzw Kuchen und Ähnliches als Nachtisch zum Mittag zu essen, um die Abstände einhalten zu können.
Fast genauso wichtig wie die korrekte Ernährung ist ausreichender Schlaf, was konkret heißt, dass man möglichst zwischen halb zehn und zehn schlafen gehen sollte.
Ich habe kurzerhand zu Testzwecken die Ernährung der gesamten Familie an das System angepasst, was in unserem Fall überhaupt kein Problem war. Im Gegenteil, sowohl die Kinder als auch mein Mann haben es sehr gut angenommen, gelegentliche Ausrutscher sind sowieso erlaubt und für die Kinder handhabe ich es etwas lockerer.
Nach nunmehr gut fünf Wochen kann ich sagen, dass es uns mit dieser Ernährungsweise sehr gut geht. Ich bin tagsüber satt, Heißhungerattacken mit Schwindelgefühlen und Ähnlichem, wie ich sie vor der Umstellung relativ häufig hatte, habe ich nicht mehr.
Seit einiger Zeit habe ich trotz des Wetters keine Probleme mehr mit geschwollenen Beinen, obwohl ich seit über einem Jahr abends oft Probleme hatte, überhaupt in einen Schuh reinzukommen. Ich fühle mich insgesamt fitter und wohler und auch der Rest der Familie fühlt sich damit ausgesprochen wohl.
Sport ist ein Problem, da ich unfallbedingt zur Zeit noch starke Probleme beim Laufen habe, aber ich merke, dass ich in den letzten Wochen die Möglichkeiten, die ich habe, weiter ausreize und mich mehr und lieber bewege.
Gut drei Kilo sind inzwischen runter, Tendenz fallend, ohne dass ich das Gefühl habe, dass ich irgendwas dafür getan hätte. Ich verzichte auf nichts und fühle mich gut. Nach Abenden, wo wir zum Grillen eingeladen waren und ich doch mal Kohlenhydrate gegessen habe, wache ich morgens auf und habe das Gefühl, einen Kloß im Bauch zu haben, das ist mit einem Eiweiß-Abendbrot nicht der Fall.
Für mich stellt diese Ernährung einen guten Weg dar, um mich wohler zu fühlen und langsam aber sicher auch abzunehmen und ich bin sehr froh, dass ich diesen Versuch gewagt habe.
Mit Sicherheit ist diese Ernährung nicht für jeden das Richtige, aber für uns ist sie eine tolle Entdeckung, wir werden uns auf jeden Fall weiterhin nach dem Prinzip ernähren.