In diesem Buch macht der Autor sich an den Versuch, die beiden heiligen Bücher der größten Weltreligionen zu vergleichen: Koran und Bibel. Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der historischen Berichte, der Entstehungsgeschichte und des Gottesbildes? Wie können wir die Botschaft dieser beiden Bücher verstehen?Für mich war dieses Buch leider nur ein Versuch, aber auch nicht mehr. Nach dem Titel und dem Klappentext hatte ich gehofft, vielleicht über beide Religionen etwas lernen zu können, und auch darüber, wie sie in unserer heutigen Zeit klug miteinander umgehen können. Doch es fehlten mir die tiefschürfenden Erkenntnisse. Für das gestellte Thema ist das Buch eindeutig nicht umfangreich genug, deshalb kratzt es allenfalls an der Oberfläche. Vieles von dem Geschriebenen erschien mir sehr pauschal. Ebenso kenne ich vieles, von dem hier behauptet wird, dass es nur auf den Umgang von Gläubigen mit dem Koran zutreffe, aber gewiss nicht auf die Bibel, sehr wohl auch aus christlichen Kreisen.Zudem finde ich auch die Struktur des Buches nicht sehr gelungen. Jedes kleine Kapitel ist in drei Teile aufgeteilt: Eine Überschrift, meist in Form einer Frage, dann jeweils ein kursiver Text zu jedem der beiden Bücher, der in Kurzform behandelt worum es geht und anschließend der Hauptteil, das Ganze nochmal ausführlich. Oft jedoch verraten die Kapitelüberschriften schon den Kapitelinhalt, da sie sehr ausführlich sind. Im Text steht dann nur sehr wenig an Mehrinhalt, da viel wiederholt oder drumherumgeredet wird. Im Prinzip steht also alles dreimal da, man hätte sich von dem sowieso schon nicht dicken Buch ungefähr die Hälfte sparen können. Hinzu kommt noch, dass auch die Kapitel untereinander sich sehr ähneln. Nach einigen Kapiteln kommt außerdem nochmals eine Tabelle, die wiederum eine Zusammenfassung darstellt. Insgesamt, dafür dass der Autor schreibt, dass er wegen der Kürze des Buches vieles nicht mit aufgenommen hat, sehr enttäuschend. Ich hatte das Gefühl, ständig nur das Gleiche zu lesen, und das macht die Lektüre doch sehr ermüdend.Im Prinzip behandelt der Autor hier ein durchaus sehr interessantes Thema, da er auch viele Probleme und populäre Fragestellungen angeht. Trotzdem hatte ich oft das Gefühl, dass die eigentlichen Fragen nicht angeschnitten werden, bzw. oft erschienen mir in den scheinbar klaren Widersprüchen doch Ähnlichkeiten zu bestehen. Nicht immer waren die Widersprüche auch Widersprüche. Einiges kann auch nicht verglichen werden, weil das Verständnis so völlig anders ist, ein Versuch kann daher nur missglücken. Zudem setzt der Autor viele Annahmen voraus, über die man durchaus streiten kann. Er proklamiert dabei sein Verständnis eines bestimmten Begriffes als allgemeingültig. Insgesamt hat mich auch sehr gestört, dass unterschwellig immer das Christentum als die bessere Religion dargestellt wird, obwohl im Vorwort steht, dass er explizit den Islam nicht abwerten möchte. Genau das tut er jedoch. Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich sowohl sein wissenschaftliches als auch sein sachliches Herangehen an die Thematik kritisch sehe. Dieses Buch würde ich Interessierten keinesfalls empfehlen!