Es ist nicht ungewöhnlich, wenn von Filmen behauptet wird, dass sie einen intimen Einblick in das Leben ihrer ProtagonistInnen geben würden. Damit ist oft eine psychologische oder körperliche Nähe gemeint. Im Fall von BEATRIX wird Intimität weitergeführt, sie wird so weit gedacht, dass man sich fragen muss, was Intimität eigentlich ist. BEATRIX zeigt einen weiblichen Körper. Es ist der Körper einer jungen Frau, die einige Zeit allein in einem Haus verbringt. Mehr erfährt man nicht. Sie kümmert sich ein bisschen um das Haus, langweilt sich, telefoniert und bekommt Besuch. Man denkt an die frühen Filme von Chantal Akerman und spürt eine ähnliche Fremdheit im Privaten. Es geht um nicht weniger als das unsichere Gefühl, lebendig zu sein.
(PATRICK HOLZAPFEL)
Ö 2021
REGIE: Milena Czernovsky, Lilith Kraxner
KAMERA: Antonia de la Luz Kašik
SCHNITT: Milena Czernovsky, Lilith Kraxner
TON: Benedikt Palier
PRODUKTION: Milena Czernovsky, Lilith Kraxner, Lara Bellon
MIT: Eva Sommer, Katharina Farnleitner, Marthe de Crouy-Chanel, u.v.a.
Von Nichtstun und ruhelosem Begehren: Ein bemerkenswertes Filmdebüt.
DOMINIK KAMALZADEH, DER STANDARD