Endlich hat Inspektor August Emmerich das Geheimnis um seine Herkunft geklärt und sein Erbe angetreten. Mit Irina und den drei Stiefkindern hat den herrschaftlichen aber baufälligen Familienbesitz in Eigentum genommen. Die Nachbarn wollen von den Neuankömmlingen nichts wissen und in Zeiten der Inflation des Jahres 1923 werden selbst die einfachsten Reparaturen zu teuer. Da werden August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter zu einem Leichenfund gerufen. Eine wahlsituierte Dame von zweifelhaften Ruf ist grausam erschlagen worden. Wegen der vielen Männerbekanntschaften der Toten gibt es reichlich Verdächtige und Spuren. Die ersten Ermittlungen führen jedoch nicht zu einem Täter. Erst der Hinweis eines pensionierten Polizisten auf ein altes Verbrechen könnte hilfreich sein.Sein sechster Fall führt Inspektor August Emmerich wieder an Abgründe. Zunächst glauben er und Winter, dass einer der vielen Bekannten des ersten Opfers einen Grund hatte, zu töten. Die Spuren führen allerdings ins Leere. Mit den Ermittlungen müssen August und Ferdinand sich beeilen. Ihr schönes Büro dürfen sie schließlich nur behalten, wenn sie sich durch Ermittlungserfolge auszeichnen. Natürlich ist das nicht ihr Antrieb. Der Täter muss gefunden werden, besonders nach den Hinweisen auf den zehn Jahre alten Fall, der große Ähnlichkeiten aufweist. Auch die Vergangenheit ruht nicht, Emmerichs Kamerad Kolja aus den Tagen im Waisenhaus scheint in Schwierigkeiten zu stecken.Im Wien der 1920er Jahre ist die Gesellschaft gespalten. Viele ärmliche Existenzen stehen wenigen Gewinnlern gegenüber. Die Haken gewinnen an Einfluss und die hoffentlich Vernünftigen müssen so langsam entscheiden, wo sie stehen. Auch das Verbrechen schläft nicht. So wird August Emmerich mit einem rätselhaften Fall konfrontiert. Wer kann einen Grund haben, eine bekannte Lebedame zu töten. Nach wie vor spannend wird es, wenn es um die Vergangenheit von August Emmerich geht. Auch wenn das große Rätsel gelöst ist, gibt es immer noch Ungereimtheiten, die neugierig machen. Die Reihe um August Emmerich besticht wie immer mit den eindringlichen Beschreibungen des Wiener Alltags in den 1920ern. Auch wenn manche Teile des Falls etwas konstruiert wirken, sind andere dagegen ausgesprochen fesselnd geschildert. Etwas Besonderes ist immer Augusts privater Hintergrund. Und auch sein Assistent Ferdinand Winter ist ein echtes Asset. Er hat eine Entwicklung durchgemacht und hätte sich eine Beförderung redlich verdient.