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Grenzfahrt

Roman | Atemlose Kriegserzählung von poetischer und existentieller Wucht

220 Lesepunkte
eBook epub
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Juni 1941, wenige Tage vor dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion. Im Dorf am Bug haben sich deutsche Besatzungssoldaten einquartiert, in der Nähe verstecken sich polnische Partisanen. Jeder hier weiß, dass Lubko, der Fährmann, gegen Geld Fliehende und Händler ans andere Ufer rudert. Doris und Maks, ein jüdisches Geschwisterpaar aus der Stadt, wollen sich vor Verfolgung retten - hinüber nach Russland, am besten bis an den Amur. Doch Lubko weigert sich. Was er tut, ist gefährlich, macht ihn erpressbar, und die Nächte in jenen Tagen sind mondlos.


Das Geschehen scheint sich aus der verträumten, nächtlichen Flusslandschaft zu entwickeln, die fremd und bedrohlich wirkt, seit Motorräder, Lastwagen und Panzer hindurch rollen und deutsche Wörter durch die Luft schwirren.

Die Lektüre schlägt sofort in Bann, auch weil Grenzfahrt eine weitere Dimension öffnet - die der Erinnerung. Zurück in jenem Dorf, am Ende des Lebens, will dem Vater des Erzählers nicht mehr einfallen, dass er hier Kind war. Wie Stasiuk diese Episoden in die atemlose Kriegserzählung hineinwebt, verleiht dem Roman seine poetische und existentielle Wucht.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. März 2023
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
355
Dateigröße
2,19 MB
Autor/Autorin
Andrzej Stasiuk
Übersetzung
Renate Schmidgall
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783518775530

Portrait

Andrzej Stasiuk

Andrzej Stasiuk, der in Polen als wichtigster jüngerer Gegenwartsautor gilt, wurde 1960 in Warschau geboren, debütierte 1992 mit dem Erzählband Mury Hebronu (Die Mauer von Hebron), in dem er über seine Gewalterfahrung im Gefängnis schreibt. Stasiuk wurde 1980 zur Armee eingezogen, desertierte nach neun Monaten und verbüßte seine Strafe in Militär- und Zivilgefängnissen. 1986 zog er nach Czarne, ein Bergdorf in den Beskiden.


1994 erschienen Wiersze milosne i nie (Nicht nur Liebesgedichte), 1995 Opowiesci Galicyjskie (Galizische Erzählungen) und Bialy Kruk (Der weiße Rabe; 1998 bei Rowohlt Berlin), 1996 der Erzählband Przez rzeke (Über den Fluss; diesem Band ist Die Reise entnommen) und 1997 Dukla.


2002 erhält er den von den Partnerstädten Thorn (Polen) und Göttingen gemeinsam gestifteten Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis. Den literarischen Jahrespreis Nike erhielt Andrzej Stasiuk 2005 für sein Buch Unterwegs nach Babadag.


Sein vielfach ausgezeichnetes Werk erscheint in 30 Ländern. 2016 wurde er mit dem Staatspreis für europäische Literatur 2016 ausgezeichnet.


Pressestimmen

»Mit Grenzfahrt hat Andrzej Stasiuk nicht nur sein bisher bestes, sondern auch spannendstes Buch geschrieben. Eine großartige Metapher über die Zweideutigkeit von Erinnerung und Geschichte.« Martina Boette-Sonner, Bayerischer Rundfunk

»Als Roman über Entwertung des Menschenlebens im Krieg, über Verrohung und die Auflösung der Moral hat Grenzfahrt schockierende Aktualität. Sein eigentlicher Protagonist ist die Landschaft selbst, die heute, etwas weiter im Osten, abermals zum blutigen Schindanger geworden ist.« Richard Kämmerlings, WELT AM SONNTAG

»Grenzfahrt, in der hervorragenden Übersetzung von Renate Schmidgall, ist eine Lektüre, die den Leser nicht mehr loslässt.« Martin Sander, SWR2 lesenswert Kritik

»Für seine Leserschaft gelingt Stasiuk ein ziemlicher Geniestreich. Denn er gibt jeder der sich befeindenden Parteien nicht eine, sondern mehrere Stimmen und zeigt, was unter dem dünnen zivilisatorischen Firnis lauert: Angst, Hunger, Gewalt, animalische Sexualität, Überlebenswille, Grausamkeit und bis in den Untergang die unerschütterliche Sturheit, jeweils im Recht zu sein.« Ellen Presser, Jüdische Allgemeine

»... die sinnliche Dichte, der Tonfall des Flüsterns, der bedrohliche Dämmerzustand[:] Man sitzt förmlich nachts an den klebrigen Küchentischen, raucht eine Zigarette mit.« Peter Helling, NDR

»Ein meisterhafter, sehr tiefgreifender Roman, der davon erzählt, wie viele kriegerische Ereignisse auf einem Landstrich lasten können, um davon auf lange Zeit geprägt zu sein.« Constanze Matthes, Zeichen und Zeiten

»... die Schilderungen, die Stasiuk versucht, sind von poetischer Eleganz und zeigen eine neue, zusätzliche Facette dieses großartigen Schriftstellers.« Lothar Struck, Glanz&Elend

»Mit seinem Roman Grenzfahrt führt uns der polnische Schriftsteller Andrzej Stasiuk diese moralische Dringlichkeit vor Augen und zeigt, wie schnell der Mensch im Abgrund des Krieges zur elenden Kreatur werden kann.« Gerhard Zeillinger, Der Standard

»Mit Grenzfahrt ist Andrzej Stasiuk erneut ein grandioser Roman gelungen, der hilft, wenigstens ansatzweise das vergangene, vielmals geschundene und verratene Polen zu verstehen und auch das heutige ...« Martin Pollack, Neue Zürcher Zeitung

»Stasiuk hat mit Grenzfahrt nicht nur einen wunderbar sinnlichen Roman geschrieben, Farben, Gerüche, Stimmungen und Schicksale eingefangen. Er hat auch dem Polen des zwanzigsten Jahrhunderts, aus dem er kommt, ein Denkmal gesetzt.« Gerhard Gnauck, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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