Vera Stanhope ist keine Unbekannte, da sie sich auch hierzulande als TV-Kommissarin einen Namen gemacht hat und dank Brenda Blethyn als Hauptdarstellin auch außerhalb Großbritanniens Fans gewinnen konnte.Vera Stanhope ist, gelinde gesagt, skurril und sicherlich als Polizeiermittlerin nicht realistisch. Entweder man mag sie oder eben nicht. Trotzdem ist die außergewöhnliche Ermittlerin das einzige Element, das diesen Krimi von der Mittelmäßigkeit abhebt."Die andere Tote" ist ein klassischer Polizeikrimi, wie er dutzendfach aus GB zu uns herübergeschwemmt wird. Die Briten lieben einfach Krimis, in denen die reine Polizeiarbeit im Vordergrund steht. Dass das Ganze für Vielleser irgendwann schablonenhaft und langweilig wird, ist hinzunehmen."Die andere Tote" ist keine Ausnahme: Die Ermittler fahren von Person A zu Person B zu Person C, um diese zu befragen, dann wieder aufs Revier, dann zu Person D usw. Dann taucht noch einmal eine Leiche auf, damit die Handlung nicht ganz einschläft. Richtige Spannung kommt dabei nicht auf.Man erhält ein bisschen Einblick in das Privatleben der Personen, und natürlich ist die Hauptfigur wieder einmal persönlich tangiert durch die Geschichte (ein gern verwendetes Mittel von Krimiautoren).Ann Clevees ist sicherlich etabliert genug, dass es mehr oder weniger egal ist, dass die Handlung nicht originell ist, es wird immer genügend Leute geben, die ihre Bücher kaufen und diese gut finden, aber wenn sich etablierte Autoren zu sehr auf ihrem Thron ausruhen, gewinnen sie irgendwann auch keine neuen Fans mehr dazu und verlieren alte.Mich hat's eher gelangweilt!P.S. Muss es denn sein, dass ständig erwähnt wird, wie dick, fett und unförmig Vera ist? Das habe ich als sehr störend und herablassend empfunden.