Der Mensch ist nicht von Natur aus kriegerisch. Die Massaker der Jungsteinzeit etwa verliefen zwar mit äußerster Brutalität, aber sie bildeten die Ausnahme von der Regel. Auch erscheinen sie nicht als Akte im Rahmen eines Kriegsgeschehens, sondern vielmehr als mit einfachen Werkzeugen verübte Morde an Wehrlosen. Der Krieg als geplanter, tödlicher Konflikt zwischen Menschengruppen entwickelte sich erst in den folgenden Jahrtausenden. Dann aber konnte er - wie beispielsweise in der klassischen Antike - nachgerade zu einer Lebensform werden, die alle Bereiche gesellschaftlicher Existenz dominierte: von der Erziehung über die Kunst, die Geschlechterverhältnisse bis zu Technik und Handel.
So verfolgt Armin Eich in seinem spannenden Buch die Geschichte des Krieges von den frühesten Anfängen bis zur Spätantike. Er erhellt, wie die zunehmende ökonomische Integration Europas und Vorderasiens im 2. Jahrtausend v. Chr. einen ersten Höhepunkt erreicht und nicht zuletzt auf dem Gebiet der Waffentechnologie und der Entwicklung militärischer Fähigkeiten Ausdruck findet. Dieser bronzezeitliche Rüstungswettlauf endet um 1200 v. Chr. in einem sozialen und ökonomischen Zusammenbruch, ohne freilich ein Umdenken auszulösen: Mit der wirtschaftlichen und demographischen Erholung nimmt schon bald wieder die Gewaltintensität zu und geht mit der Entwicklung verbesserter Waffen und effizienterer Kampftaktiken einher. Im 4. Jahrhundert v. Chr. kann man mit dem Aufkommen einer ersten Ingenieursliteratur gar von einer Verwissenschaftlichung des Krieges sprechen. Der einzige Ausweg aus der fortschreitenden Eskalation scheint die Errichtung eines auf militärischer Macht basierenden Friedensreiches zu sein - das vorübergehend im Imperium Romanum Gestalt gewann.