Über Entwurzelung und die vielfältigen Erfahrungen des Lebens im Exil
2016, im Jahr des Militärputschs in der Türkei, beschließen die drei Freundinnen Dunya, Tuba und Suna, für ein paar Tage nach Portugal zu reisen. Während ihres Urlaubs erreicht sie die Nachricht, dass eine von Tuba und Dunya verfasste regierungskritische Akte von der Polizei in Istanbul beschlagnahmt wurde. Sie können nicht zurück und sind gezwungen, ins Exil zu gehen.
Tuba bleibt für eine Weile in Portugal, Suna reist nach Indien und Dunya geht nach Berlin - den Ort, an den sie als Kind mit ihrer türkischen Mutter migriert und aufgewachsen war. Dort kehren ihre traumatischen Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend langsam zurück: die Ausgrenzung und der Rassismus den Migrant*innen in Deutschland erfahren und die gewaltvolle Ablehnung ihrer Mutter gegenüber ihrer queeren Identität.
Barbaros Altug schreibt in seinem Roman prägnant und eindrucksvoll über die aktuelle Situation von Journalist*innen und Intellektuellen in der Türkei, über Freundschaft und Verrat, über Migration, Heimatlosigkeit, das Leben im Exil und die Lebenserfahrungen türkischer Migrant*innen in Deutschland - sowohl in den späten 1970ern als auch heute.