Spannungslevel niedrig, teilw. vorhersehbar, Protagonistin handelt wider die Vernunft. Kombination von Tübingen + Stockholm interessant.
Eben war für Henriette, genannt Henry, die Welt in Stockholm noch in Ordnung. Dann wird sie am Telefon Zeugin, wie ihre Mutter an der Haustür erschossen wird. Im Haus entdeckt sie Hinweise, dass ihr Vater, den sie seit 30 Jahren für tot hält, noch am Leben sein könnte. Die Spür führt sie nach Tübingen, wo die Familie einst lebte.Das klingt wieder mal ganz interessant, war aber ehrlicherweise nicht so aufregend. Die Handlung ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen und vieles ist vorhersehbar. (Wer bitte schön verwahrt einen Glastropfen als Glücksbringer über Tage in der hinteren Hosentasche?) Außerdem handelt die Protagonistin mal wieder so, dass man ständig sagen möchte, lass es doch bitte, bitte bleiben! Das finde ich immer ziemlich ärgerlich. Einzig die Kombination von Stockholm und Tübingen als Handlungsorte ist ungewöhnlich und für mich persönlich ganz witzig, weil ich öfter in Tübingen bin und z. B. auch jedes Mal an der Jugendherberge in der Gartenstraße vorbeikomme, in der Henry in Tübingen wohnt. Allerdings klingt es dann doch immer etwas putzig, wenn Henry, die eigentlich nur in Stockholm und für einige Zeit in Hamburg gelebt hat, von der Kehrwoche etc. spricht. Da schmilzt dann der Schwedenkrimi wieder zum Regionalkrimi zusammen und ist doch weder das eine noch das andere. Für zwischendurch ganz nett, dennoch für mich eher enttäuschend.