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Dagegen die Elefanten!

Roman

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eBook epub
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Herr Harald ist der Mann in der Garderobe. Er gehört zum Theater wie der Vorhang, aber niemand kommt seinetwegen, das Rampenlicht ist für andere. Er nimmt den Menschen die Mäntel ab, die Taschen, was immer sie ihm anvertrauen, um für kurze Zeit unbeschwert zu sein, und wartet bis zum Schlussapplaus, das ist sein Einsatz. Doch eines Abends bleibt ein Mantel zurück, und in dem Mantel findet sich eine Pistole. Herr Harald trägt sie nach Hause, nur: Was will er damit tun? Er kann sich schlecht gegen alles zur Wehr setzen, was ihm an der Welt und den Mitmenschen als Zumutung erscheint. Aber vielleicht kann er ihre Aufmerksamkeit auf jemanden lenken, der wie er ein Schattendasein führt: die Frau, die für einen anderen die Noten umblättert und die er aus der Ferne verehrt.Der tragische wie komische Protagonist dieser hinreißend erzählten Geschichte ist ein Held des Alltags, ein Mann in Dienstkleidung, einer, dem es niemand dankt. Und gäbe es die Literatur nicht - und Autorinnen wie Dagmar Leupold -, wie sollten wir wissen, was für ein Reichtum an Gedanken und Gefühlen, wie viel waches Leben und wehe Sehnsucht sich dahinter verbirgt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
25. Februar 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
272
Dateigröße
0,84 MB
Autor/Autorin
Dagmar Leupold
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
ohne Kopierschutz
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783990271841

Portrait

Dagmar Leupold

Dagmar Leupold, geboren 1955 in Niederlahnstein, Rheinland-Pfalz, studierte Germanistik, Philosophie und Klassische Philologie in Marburg, Tübingen und New York, lebt als Autorin und Übersetzerin in München. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays. Für die Romane »Unter der Hand« (2013) und »Die Witwen« (2016) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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LovelyBooks-BewertungVon LottenTotten am 24.03.2023
Herr Harald ist mir ans Herz gewachsen.Seine zurückhaltende Art,gleichz.eigensinnig, von sich überzeugt, gefüllt mit kleinen großen Gedanken
LovelyBooks-BewertungVon parden am 17.01.2023
HERR HARALD...Herr Harald ist der Mann in der Garderobe. Er gehört zum Theater wie der Vorhang, aber niemand kommt seinetwegen, das Rampenlicht ist für andere. Er nimmt den Menschen die Mäntel ab, die Taschen, was immer sie ihm anvertrauen, um für kurze Zeit unbeschwert zu sein, und wartet bis zum Schlussapplaus, das ist sein Einsatz. Doch eines Abends bleibt ein Mantel zurück, und in dem Mantel findet sich eine Pistole. Herr Harald trägt sie nach Hause, nur: Was will er damit tun? Er kann sich schlecht gegen alles zur Wehr setzen, was ihm an der Welt und den Mitmenschen als Zumutung erscheint. Aber vielleicht kann er ihre Aufmerksamkeit auf jemanden lenken, der wie er ein Schattendasein führt: die Frau, die für einen anderen die Noten umblättert und die er aus der Ferne verehrt. Der tragische wie komische Protagonist dieser hinreißend erzählten Geschichte ist ein Held des Alltags, ein Mann in Dienstkleidung, einer, dem es niemand dankt. Und gäbe es die Literatur nicht - und Autorinnen wie Dagmar Leupold -, wie sollten wir wissen, was für ein Reichtum an Gedanken und Gefühlen, wie viel waches Leben und wehe Sehnsucht sich dahinter verbirgt. (Klappentext)Herr Harald ist vieles - aber sicherlich nicht extrovertiert. Er lebt ein einsames, ruhiges, unaufgeregtes Leben in geregelten Bahnen, auf die er viel Wert legt. Strukturiert wie er ist, hat jeder Tag der Woche seinen festen Ablauf, zweimal im Jahr wird der Backofen gereinigt, ob er nun benutzt wurde oder nicht, und die Wege, die er geht, sind zuverlässig immer dieselben. Auch seine Arbeit am Theater oder an der Oper führt er mit der stets gleichen diensteifrigen Akribie aus: er nimmt dem Publikum die Mäntel und Taschen ab und wacht darüber, bis die Besitzer:innen ihr Eigentum wieder in Empfang nehmen. Weder mit seinen Nachbar:innen noch mit seinen Kolleg:innen hat er sonderlich viel zu tun, Herr Harald bemüht sich um keine Kontakte, beobachtet lieber und hängt seinen Gedanken nach. Er ist der letzte, der sich deswegen leid tut, aber beim Lesen kann man doch zuweilen so etwas wie wohlwollendes Mitleid empfinden angesichts der sozialen Hilflosigkeit dieses Herrn Harald."Überhaupt hat er schöne Antworten auf nicht gestellte Fragen parat, schlanke Gedanken. Schlank, denn sie haben eine gute Figur. (...) Aussprechen lassen sich solche Gedanken jedoch nicht, sie würden bei Luftkontakt zerstäuben, so flaumig sind sie." Doch Herr Harald mag nicht nur Tierdokumentationen im TV, er führt auch Buch. Ein winzig kleines Notizbuch, das er stets zusammen mit einem Bleistift bei sich führt, um Gedankenblitze, Satzfragmente und Wörter des Monats festzuhalten, bevor sie im Gedankenbrei wieder unterzugehen drohen. Neuerdings schwärmt er auch - wenngleich unbeholfen - für eine junge Frau, die ebenso wie er außerhalb des Rampenlichts steht. Sie sitzt an Musikabenden stets hinter dem Klavierspieler und hat die Aufgabe, die Noten taktgerecht umzublättern. Für Herrn Harald wirkt sie ebenso unscheinbar wie er selbst, und er beginnt sich Gedanken darüber zu machen, welchen Namen sie haben könnte und worüber sie beide sprechen könnten, wenn er denn den Mut dazu aufbringen würde. "Herr Harald lässt seinen Blick über die Mäntel, Schirme, Rucksäcke, Aktentaschen und Einkaufstüten schweifen, deren vorübergehender Hüter er ist. Inventur. Am Geruch erkennt er den Unterschied zwischen Reichtum und Behauptung. Er könnte es beschreiben - aber wem und wozu?"Eine zugelaufene Katze und ein zurückgelassener Mantel in seiner Garderobe drohen schließlich das innere Gleichgewicht des Herrn Harald in Schieflage zu bringen. Erstmals empfindet er so etwas wie Verantwortung und Zuneigung einem anderen Lebewesen gegenüber, ohne dieses dabei gleich vereinnahmen zu wollen. Überhaupt ist ein respektvoller Umgang - selbst in Gedanken - mit allem und jedem ein weiterer Wesenszug des Herrn Harald. Und die Schreckschusspistole, die er in der Manteltasche des vergessenen Kleidungsstücks fand, beschäftigt seine Gedanken immens. Und schließlich fasst er einen Plan..."Er kauft sich nichts, stellt sich aber ein Getränk vor: Brause, Waldmeistergeschmack, ein ganzer junger Wald darin, sprudelnd vor Frühling. Schauer im Gaumen. Brausegaumenschauer."Einen leisen, langsamen Roman präsentiert Dagmar Leupold hier, das Geschehen ausschließlich in der Gedankenwelt des Herrn Harald verortet, ohne Dramatik oder Spannungsbogen oder große Wendungen, dafür mit viel Hingabe zu den Details. Ein Jahr lang begleitet der/die Lesende diesen zurückgzogen lebenden Mann - und weiß ihn mit jeder weiteren Seite mehr zu schätzen. Die Liebe zur Sprache vereint den Hauptcharakter und die Autorin und macht das Besondere dieses Romans aus. Eine fein geschliffene, elaborierte Sprache, die zuweilen leichtfüßig vor sich hin spielt und dabei einfach nur Spaß macht Durch die Zeilen hindurch ein herrliches Spiel mit Sprache, manchmal staunenswert, dann wieder zum Lachen. Der leise Wortwitz und eine sehnsuchtsvolle Melancholie halten sich hier sorgfältig die Waage ohne jemals in Kitsch, Wehleidiges oder Klamauk zu verfallen, was hier ein Leichtes gewesen wäre. Ein Roman, der mich in seiner Unaufgeregtheit gefangen nehmen konnte, den ich für seine Liebe zur Sprache mochte und dem ich gewünscht hätte, dass er nicht nur auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2022 gelandet wäre. Für mich in jedem Fall ein Highlight!© Parden