Dieser Roman über die österreichische Violinistin Alma Rosé, die in Auschwitz ein Mädchenorchester ins Leben rief, ist keine leichte Kost. Anhand von Aufzeichnungen hat die Autorin das Leben der Geigerin perfekt in Szene gesetzt und rekonstruiert. In den zehn Monaten, die Alma in diesem Lager verbracht hat, rettete sie viele ihrer Mädchen durch ihren selbstlosen Einsatz vor dem Gang in die Gaskammern. Es ist ein täglich sich wiederholender Kampf ums Überleben. Denn die SS, voran der berüchtigte Todesengel Dr. Mengele, wartet nur auf Spielfehler von vier vorher an Typhus erkrankten Mädchen während der Aufführung, um sie selektieren zu können.
Es ist eine erschütternde Romanbiografie, die die abgrundtiefe Unmenschlichkeit und den Sadismus in dem Todeslager beschreibt, bei der die meist rauchenden Schornsteine der Krematorien Tag und Nacht ihre Asche verstreuen.
Eindringlich und erschütternd beschreibt Ellie Modwood Almas Anstrengungen, ein Orchester aufzubauen und zu leiten, das hauptsächlich zur Unterhaltung der SS dient und auch einer Stippvisite von SS Obersturmbannführer Adolf Eichmann, dem Organisator der Judentransporte, standhalten soll.
Der Schreibstil ist lebendig und die relevanten Charaktere eindrucksvoll und authentisch beschrieben.
Mein Fazit:
Die Violinistin von Auschwitz ist ein ergreifender und tief bewegender Roman, jedoch nicht leicht zu verdauen. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.