Wien gilt als Stadt der Musik und immer noch glanzendes Zentrum der untergegangenen Habsburgermonarchie. Andere definieren sie als Welthauptstadt der Raunzer und Grantler, der Heurigenseligkeit und der schlampigen Gemutlichkeit. Was davon stimmt? Mit journalistischer Akribie geht Hubert Nowak vielen Klischees nach, seziert sie und entdeckt dabei, wie sich diese Stadt mit ihrer Geschichte und ihrem Ruf arrangiert hat - und sogar gut davon lebt. Er betrachtet Wien von ganz oben und von ganz unten, vom Gerust des immer noch nicht fertigen Stephansdomes und aus unterirdischen Grabkammern, er spannt den Bogen vom Lieben Augustin bis zum Heldenplatz, der Matresse der Geschichte. Er besucht das beste Tonstudio der Welt und das alteste Kino, analysiert neue Tendenzen des Wienerliedes und lasst den Gaumen uber das Martinigansl jubeln. Mumien erzahlen vom Naheverhaltnis der Wiener zum Tod, die Untiefen der Sprache entbloen die Seele. Erfolgreiche Musiker nutzen den Ruf von Mozart und Strauss, Schauspieler gehen ihre eigenen Wege, eine Opernsangerin versteht Pornografie als politische Botschaft und am Naschmarkt treffen sich die Bobos auf einen Mushroom-Coffee. Wien ist eine Stadt der Lebenskunstler, der fruheren und der heutigen. Noch Fragen?