Mein wunderbares wildes Kind

In nur zwei Tagen habe ich das Buch verschlungen und aufgesogen - und das, obwohl eigentlich noch viele andere "angelesene" Bücher im Regal stehen. Es motiviert einfach zum Weiterlesen und man lernt schnell, das Kind besser zu verstehen und sich in seine Gefühls- und Gedankenwelt hineinzuversetzen. Es liefert viele gute und leicht umzusetzende Tipps im Umgang mit dem "wilden Kind" und seinem Umfeld.Das Buch ist wie eine Umarmung im stressigen Familienalltag. Es richtet nicht, es zeigt nicht mit dem Finger, es fängt auf und macht Mut. Der unglaublich angenehme Schreibstil der Autorin lässt den*die Leser*in sich trotz der anspruchsvollen Materie direkt wohlfühlen. Es ist nicht nur verständlich geschrieben, man merkt, dass sie es lebt, dass es ihre Herzensangelegenheit ist.Das Buch hat mich nicht nur darin bestärkt, dass mein Kind trotz Wildheit kein "Tyrann" ist, der uns "auf der Nase herumtanzt", es hat mir auch vor Augen geführt, woran ich am meisten arbeiten muss: An mir selbst. An meinen Gedanken, meiner Sichtweise, meinem Selbstbewusstsein. Denn auch die Selbstfürsorge und die Wahrung der eigenen Grenzen kommen in dem Buch nicht zu kurz.Ich werde es bestimmt noch öfter lesen!

Inke Hummel hat mit "Mein wunderbares wildes Kind" ein sehr hilfreiches Buch geschrieben. Es ist extrem Praxis - und Stärkenorientiert, liefert viele Beispiele, Idee die man in der Praxis umsetzten kann und sammelt Aussagen und Erfahrungsberichte von Eltern sehr lebhafter Kinder. Sie geht sehr gut auf die Bedürfnisse von Eltern und Kind ein. Mit vielen Praxisbeispielen und Anregungen ist dieses Buch wirklich sehr empfehlenswert. Wichtige Aussagen des Buches sind für mich folgende : Dein Kind ist wie es ist. Es kann nicht beeinflussen wie die Gesellschaft es sieht und  kann nichts für sein angeborene Temperament, also gib ihm die Unterstützung die es braucht damit es sich in der Gesellschaft zurechtfindet. Der Job eines Elternteils ist nicht der Verwandschaft, den PädagogenInnen oder sonst jemandem alles recht zu machen sondern der, sich so gut es geht um sein Kind zu kümmern und dabei nicht zu vergessen auf die eigenen Ressourcen zu achten denn lebhafte, wilde Kinder brauchen viel Aufmerksamkeit und Geduld und alle Menschen brauchen Kraft und Energie. Diese kannst du deinem Kind nur geben wenn du auch auf dich selbst und deine Ressourcen schaust.Ich finde im Umgang mit Gefühlsstarken und wilden Kindern hat unsere Gesellschaft noch einigen Aufholbedarf da es nach wie vor oft so ist das wilde Kinder oft von ihrem Umfeld unangenehme Reaktionen hervorrufen, das Umfeld ist genervt, fühlt sich gestört oder das Kind ist "zu viel" im schlimmsten Fall wird es bestraft. Da gibt es defenitiv noch großen Handlungsbedarf. Damit finde ich dieses Buch wirkich sehr empfehlenswert. Es ist wertschätzend, Kindorientiert und ich kann aus durch Erzählungen von Eltern die ich jetzt während meiner Berufszeit als Kinderbetreuerin gehört habe sagen das es oft wirklich nicht leicht für Eltern ist von ihrem Umfeld (unerwünschte) Anregungen, Erziehungstips und im schlimmsten Fall irgendwelche Diagnosen zu ihrem Kind zu bekommen. Das hilft weder Eltern noch Kind und macht nur Stress und Druck und das ist etwas das Kinder wie Eltern ganz sicher nicht gebrauchen können.