Als Midnight Breed Fan, war auch diese etwas über einhundert Seiten kurze Novelle von Lara Adrian Pflichtlektüre. Es ist auch möglich dieses Buch zu lesen, wenn man die Reihe nicht kennt, aber wenn man wissen möchte was Rogues, JUSTIS, Ordenskrieger und Stammesgefährtinnen sind, sollte man vielleicht doch erst die Reihe lesen, vorallem weil diese Geschichte nach Band zwölf spielt und sich den Veränderungen in der Rangordnung noch anpassen müssen.Zeitlich spielt die Geschichte somit zwanzig Jahre nach dem die Menschen von der Existenz der Stammesvampire erfahren haben und schließt sich dem Ende von "Kriegerin der Schatten" an. Diesmal ist der Handlungsort allerdings London, wo der führende Ordenskrieger Mathias Rowan ist, der sich mit mehreren Toten befassen muss, die aus der Themse gezogen wurden. Alle haben die selbe Skarabäus-Tattöwierung an ihrem Arm und die dichteste Spur ihre Identitäten zu erfahren, ist ein halb fertiges, frisches Tattoo. Er schickt seine Männer aus, sich in umliegenden Tattoo-Studios umzuhören, während er sich selbst von seiner Gabe leiten lässt. Mathias kann die Gewalt an Orten erspüren, die ihn zu einem kleinen Laden führen, der ziemlich abgelegen ist. Der Ladenbesitzer Ozzy lässt keinen Zweifel daran, dass Mathias unerwünscht ist, aber es ist Nova, die ihm auffällt. Die tättowierte und gepiercte Schönheit hat etwas an sich, was ihn fasziniert und er weiß, dass sie ihn anlügt...Spannender hätte "Berührung der Nacht" gar nicht anfangen können. Mord, menschliche Beamte und Vampirkrieger, die zusammen arbeiten und diese drückende Stimmung voller geheimnisvoller Verheißung. Dieses Gefühl blieb die meisten Seiten über bestehen und als man als Leser noch mehr von Nova's Vergangenheit erfährt - wenn auch nur in Bruchstücken - bestätigt sich der erste Eindruck: Hier kann noch einiges passieren!Doch Lara Adrian hat mich sehr enttäuscht. Sie hat die Geschichte rund um Nova auf ein Maximum angeheizt, ohne es zu einem Ende zu bringen. Auch Nova's Widerstand gegenüber Mathias entpuppt sich als Witz, wenn man an ihre Angst und ihre Selbstständigkeit denkt. Das passte alles nicht zusammen und schon war die Geschichte beendet. Total unbefriedigend, dabei hatte sie jede Menge Potenzial zu bieten.Ich habe Mathias und Nova aber gerne begleitet. Mathias ist kühl, robust und hat seine Instinkte stark im Griff, während Nova ein toughes Persönchen ist, die sich durchzusetzen weiß. All das, was sie weiß und kann, verdankt sie Ozzy, ihrem Freund und Mentoren, der sie von der Straße aufgelesen hat. Auch Eddie, ein kleiner misshandelter Junge, lebt bei Ozzy und Nova, was das Gefühl einer Familie verdeutlicht. Ich fand es sehr schade, dass man nicht mehr über Ozzy und Eddie erfahren konnte.Dieses Buch hätte deutlich mehr Seiten haben können. Meiner Meinung nach hat Adrian hier eine wundervolle, megaspannende Geschichte verschwendet und sie viel zu schnell erzählt. Eine Pflichtlektüre ist sie somit nicht.