Der Band bietet eine Sammlung von Predigten über Texte aus dem Alten Testament, die der Verfasser in den Jahren 2004 bis 2015 in Hochschulgottesdiensten der Goethe-Universität Frankfurt a.M. und der Humboldt-Universität zu Berlin gehalten hat. Mittels ausgewählter Bilder und Motive in den Schriften des alten Israel und des frühen Judentums wird menschliches Leben in der Spannung von Glück und Unglück, Gelingen und Misslingen, Freude und Trauer gedeutet. Die vorgeführten Auslegungen zielen auf Orientierung in einer oft rätselhaften Welt. Im einzelnen werden Texte aus den Büchern Genesis, Exodus, Deuteronomium, Jeremia, Sacharja, Hiob, Kohelet, Hoheslied, Klagelieder, aus den Psalmen und der Weisheit Salomos zur Sprache gebracht. Dabei werden neuste exegetische Erkenntnisse im Modus der Verkündigung für die Erhellung menschlicher Existenz fruchtbar gemacht. Der Anthologie sind grundsätzliche Überlegungen zur literarischen und theologischen Rolle des Alten Testaments im Rahmen der einen aus zwei Teilen bestehenden christlichen Bibel, zum Verhältnis von Kirche und Judentum sowie zum lebensdeutenden Potential heiliger Schriften vorangestellt. Mit dieser hermeneutischen Einleitung und der Fokussierung auf Texte aus dem Alten Testament in seiner hebräischen Form ("Hebräische Bibel") und in seiner griechischen Gestalt ("Septuaginta") fügt sich der Band zur gegenwärtig wieder neu in Kirche und Theologie entbrannten Diskussion über die Frage der theologischen Zuordnung der Schriften Israels zur Offenbarung Gottes in Jesus Christus.