Der Roman "Völlig schwerelos" von Autorin Marliese Arold wird in 14 Kapitel erzählt und behandelt dabei ein Thema, das noch immer (leider) aktuell und ist, welches aus Sicht der Protagonistin erzählt wird. Dabei weiß man schon direkt zu Beginn, in welche Richtung sich das Buch entwickeln wird. Das gewählte Thema ist sicherlich vielen Lesern bekannt, wodurch man die Protagonistin gut verstehen kann. Gerade wenn man die Passagen in "Völlig schwerelos" liest, wo es um das Hänseln geht, kann man als Leser mitfühlen. Ein wenig unverständlich, war für mich die Reaktion der Mutter und der Oma. Auch hier gelingt es der Autorin, beim Lesen Gefühle zu kitzeln. Passend zum Thema, ist die Stimmung im Buch, auch fast ausschließlich negativ.
Mit fortlaufender Handlung entwickelt sich die Handlung weiter, wobei die Protagonistin immer tiefer in den Abnehmwahn rutscht. Allerdings ist es schon merkwürdig, dass niemanden auffällt, dass die Protagonistin kaum noch isst (auch wenn betroffene Personen, gut zu vertuschen wissen, wie es ihnen geht). Besonders bei der Klassenfahrt, hätte es auffallen müssen, zumal es Anzeichen gab, die allerdings leichtfertig behandelt wurden. Hier würden wohl Lehrer in der Realität, deutlich fürsorglicher handeln (zumindest hoffe ich das).
Außerdem entwickelt sich mit fortlaufender Handlung, eine zweite Welt, in der die Protagonistin versucht zu fliehen. Hier erkennt man auch gleich den Titel des Buches wieder. Diese Passagen sind gut zu erkennen, da sie anders formatiert ist (kursiv).
Autorin Marliese Arold packt insgesamt einiges an Handlung, in ein recht dünnes Buch, könnte man meinen. Was für ein Jugendbuch, welches "Völlig schwerelos" zweifelsohne ist, von Vorteil wäre. Bei genauerer Betrachtung allerdings, merkt man, dass die Handlung nicht sonderlich viel Inhalt enthält und allein auf der Liebe zu einem Lehrer aufbaut. Auch das Hauptthema, die Magersucht, wir nur recht oberflächlich behandelt. Dies finde ich allerdings nicht so schlecht, da es sich hier nicht um ein Fachbuch handelt. Hier sollte also jedem klar sein, dass Magersucht deutlich komplexer ist, wie das, was die Autorin vermittelt.
Das Ende des Buches könnte dann viele enttäuschen, denn es ist sehr offen gehalten und man weiß nicht, wie es mit der Protagonistin weitergeht.
Cover: Auf dem Cover von "Völlig schwerelos" sieht man den Teil, einer jungen Frau. Diese sitzt am Tisch und hat einen Salat vor sich stehen. Hier macht das Cover also Andeutungen, einer Diät. Das passt gut zum Inhalt des Buches, denn hier hungert eine junge Frau ebenfalls, für ihre Figur.
Der Titel des Buches, hebt sich gut vom Hintergrund (der Tischplatte) ab und passt gut zum Inhalt des Buches (besonders im Hinblick auf die Fantasiewelt der Protagonistin). Der Untertitel ist etwas hell, aber trotzdem gut zu lesen.
Insgesamt macht das Cover einen frischen und modernen Eindruck (besonders im Vergleich zu den alten Ausgaben des Buches). Mir gefällt das Cover gut und es ist passend zum Inhalt gestaltet.
Fazit: "Völlig schwerelos" ist ein Jugendroman, der eine Krankheit zum Thema macht. Die Beweggründe hierfür lassen sich gut nachvollziehen und schaffen es sogar, die Gefühle beim Lesen zu kitzeln. Insgesamt ist die Handlung allerdings etwas dünn geraten. Dank des tollen Schreibstils, lässt sich "Völlig schwerelos" leicht und flüssig lesen, weshalb man das recht dünne Buch, schnell beendet haben sollte. Von mir gibt es 4/5 Sterne, da ich mich recht gut unterhalten gefühlt habe.