Auf dieses Buch bin ich durch einen Tipp der Autorin Heidi Rehn auf Facebook aufmerksam geworden. Titel und Inhaltsangabe sprachen mich sofort an und so bestellte ich es mir beim örtlichen Buchhändler. Nicole Lingen legt mit "Suppenbrunzer" ihren ersten Roman vor. Das Ende lässt darauf hoffen, dass es eine Reihe geben könnte, was ich sehr begrüßen würde.Sophia Alvarez ist bei der Münchner Mordkommission, fällt dort allerdings immer wieder durch ihren Eigensinn und ihre ehrliche Art unangenehm auf. Deshalb wird sie strafversetzt, ausgerechnet in den Bayerischen Wald, wo sie gebürtig herstammt. Eigentlich wollte sie nie wieder nach Bogen zurückkehren, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend. Zudem wird sie degradiert und ist ab sofort für Verkehrsdelikte zuständig. Der Tod eines jungen Mädchens, das bei lebendigem Leibe in der Nacht vor Pfingsten verbrennt, wird von der örtlichen Polizei schnell als Selbstmord zu den Akten gelegt. Aber Sophia glaubt nicht daran und widersetzt sich - wieder mal - den Anordnungen ihres Vorgesetzten. Obwohl Niederbayern nicht gerade zu meinen "bevorzugten" Regionen gehört, habe ich zu diesem Krimi gegriffen. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Sophia Alvarez ist eine Frau nach meinem Geschmack: Sie hat ihren eigenen Kopf, raucht und trinkt ihren geliebten portugiesischen Kirschlikör. Damit eckt sie im biederen Bogen natürlich sofort an. Aber sie lässt sich nicht beirren und ermittelt zunächst heimlich, was ihr gleich mehrere Beschwerden einbringt. Neben dem Lokalkolorit bietet dieser Krimi sehr viel Spannung. Immer wieder hat mich die Autorin auf falsche Fährten gelockt. Am Ende kommt es zu einem Showdown, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Ein Suppenbrunzer ist übrigens, anders als ich zunächst angenommen hatte, eine Heilig-Geist-Kugel, in der eine aus Holz geschnitzte Taube sitzt. Fazit:Ein alles andere als besinnliches Pfingstfest im Bayerischen Wald mit einer sympathischen Ermittlerin.