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Sieben Tage Mo

Überzeugendes Kinderbuch über eine besondere Geschwisterbeziehung

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120 Lesepunkte
eBook epub
11,99 €inkl. Mwst.
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Berührendes Kinderbuch über zwei ungleiche Brüder
Mo ist Mo. Mit ihm kann man Kühe im Stall verrückt machen oder das Gesicht in Ketchup tunken. Manchmal wäre Karl gern so wie er, so sorglos, so ungehemmt. Oft aber nervt es ihn auch, sich ständig um seinen geistig behinderten Bruder kümmern zu müssen, gefühlte sieben Tage die Woche. Dann möchte Karl sich freimachen von allem, einfach mit dem Rad durch die Gegend fahren. Oder Nida treffen, die er immer interessanter findet. Um sie zu sehen, lässt er Mo für ein paar Stunden allein. Als er nach Hause zurückkehrt, ist sein Bruder verschwunden ...

Produktdetails

Erscheinungsdatum
30. August 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
176
Dateigröße
4,88 MB
Altersempfehlung
von 11 bis 14 Jahren
Autor/Autorin
Oliver Scherz
Illustrationen
Philip Waechter
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783522611329

Portrait

Oliver Scherz

Oliver Scherz ist Kinderbuchautor und ausgebildeter Schauspieler. Er hat das Schreiben für Kinder mit der Geburt seiner Tochter für sich entdeckt und lässt sich seitdem vom eigenwilligen, fantasievollen Blick von Kindern auf die Welt beflügeln. Er lebt mit seiner Familie in Freiburg. Philip Waechter, geboren 1968 in Frankfurt am Main, studierte Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Mainz und lebt heute als freier Grafiker und Illustrator in Frankfurt am Main. 1999 gründete er mit anderen Illustratorinnen und Illustratoren die Ateliergemeinschaft LABOR.

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Von Tauriel am 13.01.2024

Mo und Karl

Der Autor hat eine gute Beobachtungsgabe und durch wörtliche Rede ist ihm eine authentische Geschichte gelungen. Eine Geschichte über Mut, Verlässlichkeit, Freundschaft und Integrität. Zum einen ist hier Mo, der unter seiner Geburt an Sauerstoff-Mangel litt. Zum anderen sein gesunder Zwillingsbruder Karl, der sich rührend um seinen geliebten Mo kümmert. Der Vater glänzt hier durch Abwesenheit, die Mutter ist im sozialen Bereich tätig und arbeitet viel. Da ist nicht viel Zeit für ihre Söhne und es erweckt den Anschein, das Mo Aufgrund seiner Behinderung hier mehr im Fokus der Mutter steht! Der Autor beschreibt hier anschaulich über Karls Gefühle und dem Zwiespalt, wie er allem gerecht werden möchte. Welcher Lösungsansatz sich hier am Ende herauskristallisiert, lest selbst. Vielen Dank an den Thienemann-Verlag und an NetGalley für dieses außergewöhnliche Rezensionsexemplar
Von LaberLili am 01.09.2023

Ein Kind, das ebenfalls gerne noch Kind sein möchte

Mental Load. Ein Ausdruck reicht aus, um zu beschreiben, was dieses Buch widerspiegelt. Überrascht war ich, dass es sich bei Karl und Mo tatsächlich um Zwillinge handelt. Nicht, weil einer von ihnen behindert und einer eben nicht ist, sondern weil ich damit gerechnet hatte, dass Mo der jüngere Bruder wäre, mit dessen "Babysitting" Karl ab und an beauftragt ist - ich hätte nie erwartet, dass man einzig und alleine einem 12Jährigen nach Schulschluss die Betreuung eines geistig behinderten Gleichaltrigen überlässt, der noch dazu sehr fordernd ist. "Sieben Tage Mo", aus der Perspektive Karls erzählt, zeugt auch genau von der Überforderung, die sich daraus ergibt, und den für ihn schwierigen Spagat zwischen den Bedürfnissen seines Bruders, den er zweifelsohne liebt, und seinen eigenen Bedürfnissen. Die Mutter ist zwar vor Ort, aber berufstätig, während der Vater jobbedingt ständig auf Reisen ist, woraus folgt, dass sich beide Söhne von ihrem Vater vernachlässigt fühlen, dessen Vorname von Mo inzwischen als Schimpfwort genutzt wird, um damit alles zu belegen, was ihm missfällt. Für mich einer der bedrückendsten Fakten in diesem Buch, da dieses "Synonym" offenbar längst alltäglich geworden ist. Aber Karl, von seiner Mutter in die Rolle des "häuslichen Pflegers" gepresst, fühlt sich ferner als Kind weithin von der Mutter ignoriert und hat nun ein schlechtes Gewissen, dass er ebenfalls das Bedürfnis nach elterlicher Fürsorge hat, obschon sein Bruder doch eindeutig hilfsbedürftiger ist - und er zudem klar erkennt, dass seine Mutter auch ständig unter Strom steht und ihre Zeit abseits der Arbeit in der Pflege weiterhin davon geprägt ist, ferner die medizinische und therapeutische Betreuung des behinderten Sohnes sicherzustellen, so dass ihr Job eigentlich nie endet. "Sieben Tage Mo" erzählt nun von einem kurzen Zeitraum im Leben Karls, der von eben diesem Frust geprägt ist, der sich allmählich Bahn bricht; es ist ein bedrückendes Zeugnis eines sehr reflektierten Jungen, der auch als eigenständige Person wahrgenommen werden will und der sich nicht nur mehr als einen freien Nachmittag in der Woche wünscht, sondern generell etwas mehr Beistand und Entlastung. Was mir zudem sehr gut gefallen hat, war die Darstellung der "Außenwelt", die dem behinderten Mo, vor Allem in der Gruppe, völlig anders begegnet als Karl, was diesem zusätzlichen Frust bereitet. Generell ist "Sieben Tage Mo" ein Buch, das ich definitiv in der sechsten oder siebten Klasse auch gerne in der Schule gelesen (die kürzere Länge ist da optimal auch für Nicht-Leseratten) und besprochen hätte; ich halte den Inhalt aber ebenso für ein älteres Publikum noch für mehr als lesenswert, da es, wie eingangs erwähnt, ganz besonders deutlich zeigt, was ein, noch dazu überbordender, Mental Load bedeutet und meines Erachtens weiterhin dazu animieren kann, zu überlegen, wem in seinem Umfeld man ggf. bestimmte Aufgaben einfach mal abnehmen oder leichter machen kann. Oder wem man einfach mal sagen sollte, dass er etwas echt gut macht. Ein eindrückliches Plädoyer für mehr Unterstützung sowie Anerkennung untereinander!