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Sieben Tage Mo

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Hörbuch CD
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Das neue Kinderhörbuch von Oliver Scherz

Mo ist Mo. Unberechenbar und unaufhaltsam. Er macht, was er will, und sagt, was ihm in den Kopf kommt. Mit ihm kann man Verrücktes erleben. Und manchmal wäre Karl gern so wie er, so sorglos, so ungehemmt. Oft aber nervt es ihn auch, sich um seinen Bruder kümmern zu müssen, der eine geistige Behinderung hat. Ständig ist er für ihn verantwortlich, gefühlte sieben Tage die Woche. Am liebsten möchte Karl sich frei machen von allem, einfach mit dem Rad durch die Gegend fahren. Oder Nida treffen, die er immer interessanter findet. Um sie zu sehen, lässt er Mo für ein paar Stunden allein. Als er nach Hause zurückkehrt, ist sein Bruder verschwunden ... Authentisch, voller Wärme und Leichtigkeit: Die Geschichte einer außergewöhnlichen Geschwisterbeziehung im einzigartigen Tonfall des beliebten Autors.

»Oliver Scherz erzählt hinreißend genau aus der Kinderperspektive, mit abgründigem Witz und berührenden Einsichten.« Neue Zürcher Zeitung

Produktdetails

Erscheinungsdatum
28. September 2023
Sprache
deutsch
Auflage
Ungekürzte Ausgabe
Ausgabe
Ungekürzt
Laufzeit
160 Minuten
Altersempfehlung
ab 11 Jahre
Autor/Autorin
Oliver Scherz
Sprecher/Sprecherin
Jens Wawrczeck
Verlag/Hersteller
Originalsprache
deutsch
Produktart
CD
Audioinhalt
Hörbuch
Gewicht
93 g
Größe (L/B/H)
137/121/12 mm
GTIN
9783745604610

Portrait

Oliver Scherz

Oliver Scherz, geboren 1974 in Essen, ist Kinderbuchautor und Schauspieler. Er hat das Schreiben für Kinder mit der Geburt seiner Tochter für sich entdeckt und lässt sich seitdem immer wieder aufs Neue vom eigenwilligen, fantasievollen Blick von Kindern auf die Welt überraschen und beflügeln. Wenn er etwas von ihrer Lebensfreude und Unverstelltheit in seinen Büchern wiederfindet, hat er das Gefühl, dem Wesentlichen ein Stück näher gekommen zu sein. Oliver Scherz lebt mit seiner Familie in Freiburg.

Pressestimmen

Besprechung vom 14.10.2023

Will er seines Bruders Hüter sein?

Karl möchte etwas von der Aufmerksamkeit, die Mo zuteilwird: Oliver Scherz erzählt von einem ungleichen Zwillingspaar.

Von Helena Schäfer

Von Helena Schäfer

An vier Nachmittagen die Woche muss der zwölfjährige Karl auf seinen Zwillingsbruder Mo aufpassen. Mo, der eine kognitive Beeinträchtigung hat, spricht alles aus, was ihm in den Kopf kommt, umarmt Fremde, kann den Hula-Hoop-Reifen kreisen lassen und hört Karnevalsmusik in voller Lautstärke. Die Mutter ist Krankenschwester, der Vater arbeitet im Ausland, und eine Betreuung für Mo ist auf dem Land schwer zu finden. Deshalb muss Karl nach der Schule Rührei braten, dem Bruder bei den Hausaufgaben helfen, ihn trösten, Badeschaum vom Fußboden wischen und Mos Hamster füttern.

An den gemeinsamen Nachmittagen erleben sie kleine Abenteuer. Die Brüder albern im Kuhstall des benachbarten Bauern herum und entdecken Fledermäuse in einem verlassenen Stollen. Sie bespritzen Teller mit Ketchup und tauchen ihre Gesichter in die rote Soße. Doch Mo erkennt nicht, wann der Spaß vorbei ist, und Karl hat keine Lust, ständig den Erzieher zu spielen. Er will auch mal mit den anderen Kindern im Dorf Fußball spielen und Nida aus der 6c kennenlernen. Er mag sie, weil sich ihr Lachen echt anhört und sie auf dem Pausenhof als Einzige im Regen stehen bleibt. Als Karl es endlich schafft, sich mit ihr zu verabreden, muss er unerwartet auf Mo aufpassen und steht vor einer schwierigen Entscheidung.

Oliver Scherz erzählt die Geschichte der ungleichen Brüder aus Karls Sicht. So fühlt man als Leser die Überforderung des reifen Bruders und dessen Frust darüber, vernachlässigt zu werden. Anschaulich beschreibt der Autor den schmalen Grat zwischen der kindlichen Ausgelassenheit der Geschwister und dem Ernst der Verantwortung, der immer nur Karl trifft. Sosehr er seinen Bruder liebt, will er auch Fehler machen dürfen, unvernünftig sein, Kind sein. Barfuß rast er auf dem Mountainbike durch den Wald und kommt erst in der Dunkelheit nach Hause, damit die Mutter auch mal ihn sorgenvoll anschaut und fragt, woher die Schramme im Gesicht kommt. Man kann leicht nachvollziehen, warum Karl sich irgendwann die Überforderung aus der Seele schreit: "Immer nur Mo! Ich bin auch da!!"

Mos Situation nimmt viel Raum ein. Er kann nicht gut rechnen oder Gefahren abschätzen, ist tollpatschig, wird von seinen Gefühlen übermannt und überschreitet ständig Grenzen. Aber er erkennt sofort, ob andere ihre guten Worte ehrlich meinen oder nicht. Wenn er wütend wird, ruft er laut "Thorsten", den Namen des Vaters. Im Gegensatz zu Karl durchschaut Mo, dass der Vater vielleicht extra viel im Ausland arbeitet, um sich der Beeinträchtigung des Sohnes nicht stellen zu müssen.

Die Geschichte ist einfach gestrickt und weniger originell als andere Kinder- und Jugendbücher über das Aufwachsen mit einem beeinträchtigten Geschwisterkind. In der Jugendreihe "Achtung, Mädchen gesucht!" von Karen-Susan Fessel über drei Brüder, von denen einer das Downsyndrom hat, werden ähnliche Fragen beiläufiger behandelt. Dennoch ist Oliver Scherz' Geschichte in ihrer Fixierung auf das Thema stimmig und feinfühlig. Die Idylle der erstaunlich analogen Dorfkindheit der Brüder wird von Philip Waechter liebevoll mit Bildern in Szene gesetzt.

Schade ist, dass keine Lehre unausgesprochen bleibt, obwohl die Beschreibungen der Ketchup-Spritzer und Porzellanscherben für sich sprechen. Oliver Scherz packt die erzieherischen Botschaften sehr explizit in Karls Gedankengänge und in ein versöhnendes Mutter-Sohn-Gespräch am Schluss. Das ändert aber nichts an ihrer Gültigkeit: Mitleid ist demütigend und nervt. Karl braucht seinen Bruder genauso wie der ihn. Man kann jemanden über alles lieben und sich trotzdem manchmal Fragen stellen, für die man sich im nächsten Moment schämt.

Oliver Scherz: "Sieben Tage Mo".

Mit Bildern von Philip Waechter. Thienemann Verlag, Stuttgart 2023. 176 S., geb, 16,- Euro. Ab 10 J.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon meisterlampe am 13.07.2024
Zwei unterschiedliche Zwillingsbrüder, einer muss für den anderen da sein, authentisch und nachdenklich machend. 4,5-5* Inhalt siehe Klappentext.Ich habe "Sieben Tage Mo" von Oliver Scherz als Hörbuch gehört, parallel dazu ein paar Abschnitte im eBook gelesen. In 2:47 Stunden (ich habe in 1,25-facher Geschwindigkeit gehört) bringt Sprecher Jens Wawrczeck dem Hörer näher, wie es für den 12-jährigen Karl ist, mit seinem geistig behinderten Zwillingsbruder Mo(ritz) zu leben, für ihn da zu sein und - in meinen Augen viel zu viel - Verantwortung zu übernehmen. Der Vater arbeitet außerhalb, die Mutter arbeitet in der Klinik und ist immer im Einsatz, es gilt ein Haus abzubezahlen, Verpflichtungen zu haben - andererseits hat sie zwei Kinder, um die sie sich kümmern muss, nicht einen Sohn, der sich um den anderen kümmert. Wie Kinder diesen Zustand auffassen, kann ich nicht beurteilen, als Mutter weiß ich, man kann sich nicht zerteilen, selbst wenn man es möchte, aber in dieser Situation finde ich, es bleibt aufgrund der Abwesenheit des Vaters zu viel an der Mutter hängen, diese gibt einen Großteil an Karl ab und das ist nicht in Ordnung. Ich kann ihn verstehen, wenn er auch mal für sich oder mit der Freundin sein möchte, nicht immer nur "Mo an der Backe haben will". Seine Eltern sollten besser kommunizieren, dann braucht man eben eine andere Betreuungsmöglichkeit für Mo, schließlich sollen beide Jungs ihre Freiheit haben und tun dürfen, was sie wollen. Mo macht, was er will, er kennt es nicht anders. Karl tut das, was Mo macht - was bleibt ihm anderes übrig? Man hört an einigen Stellen, dass Mo eine Einschränkung hat (aber den Vater scheint er richtig einzuschätzen), verursacht durch den Sauerstoffmangel bei der Geburt; die Erklärung, wie es dazu kam, finde ich für Kinder ausreichend. Mo scheint absolut lebenslustig zu sein, Karl dagegen braucht auch mal ein Tief, dann wieder ein Hoch, um er selbst zu sein. Für mich ist in "Sieben Tage Mo", denn es sich ja nicht nur sieben Tage, sondern sieben Tage pro Woche, nicht Mo der "Eingeschränkte", sondern Karl und das kreide ich einfach den Eltern an. Gut gefallen hat mir, dass Nida, Karls neue Freundin, Mo so nimmt, wie er ist; Karls Freunde dagegen, außer "Hannanas" sind eher abweisend, weil Mo etwas lauter, wilder, eben anders reagiert, als sie es gewohnt sind. Eine Geschichte über zwei ungleiche Brüder, aber dennoch aus dem Leben gegriffen, der man gerne zuhört, die nachdenklich macht und 4,5-5 Sterne von mir bekommt.
LovelyBooks-BewertungVon a_different_look_at_the_book am 09.04.2024
Für mich teilweise nicht realitätsnah ¿