Stefan Zeidenitz entstammt einer alten norddeutschen Familie, die tragischerweise das letzte angelsächsische Langboot zu den Britischen Inseln um knappe eineinhalb Jahrtausende verpasste. Er kompensierte diese Verspätung, indem er sich in fernöstliche Studien stürzte und japanische Kultur in Deutschland, deutsche Kultur in England und englische Kultur in Japan verbreitete. Als Folge ist sein Orientierungssinn manchmal etwas verdreht. Die unangestrengte Überlegenheit, die er als Lehrer an der St. Paul's School und am Eton College in England kennenlernte, hat sein teutonisches Temperament noch nicht völlig überlagert. Aber er arbeitet daran.
Benjamin Nicholaus Oliver Xavier Barkow ist ein Deutscher alter Schule. 1956 in Berlin geboren, verbrachte er seine prägenden Jahre mit Lobbyarbeit für den Bau einer Mauer, da er die sozialistische Form der Wäscheaufhängung zutiefst missbilligte. Nachdem dies vollbracht war, zog er nach Hamburg, aber die dortige Wohlgeordnetheit vertrieb ihn rasch nach London. Was er dort vorfand, hat ihn so entsetzt und fasziniert, dass er wohl kaum wieder wegziehen wird. Im Anschluss an eine stürmische und angstvolle Jugend studierte er Geisteswissenschaften in der trügerischen Hoffnung, dadurch etwas geistig zu gewinnen. Den größten Teil seiner erwachsenen Zeit verbrachte er als freiberuflicher Forscher und Autor. Eine seiner Veröffentlichungen behandelte die Geschichte der
Wiener Library in London. Damals ahnte er nicht, dass er ebendiese eines Tages leiten würde. Obwohl er an chronischer Kreislaufstörung leidet, die noch keine Kräuterkur heilen konnte, hält er durch in der Hoffnung, einmal zu verstehen, warum die Leute ihn nicht verstehen. Dann wird er seine Seele aus dem Pfandhaus abholen, in die Berge ziehen und sein wunderbarstes Projekt beginnen: Wagner - das Musical.