In diesem Buch erzählt die Autorin sehr eindrücklich von den Erfahrungen mit ihrer Essstörung. Dabei beschreibt sie offen und ehrlich ihren Weg: wie die Essstörung begann, sich manifestierte, wie ihr Leben von ihr geprägt war (und auch immer noch ist), mit welchen Stigmata sie konfrontiert war und wie sie es nach langen Kämpfen schaffte, einen guten Umgang für sich mit dem Thema Essen zu finden.Sophie Luise Bauer hat einen tollen, sehr klaren und direkten Schreibstil. Dadurch schafft sie es, den/die Leser*in aufzurütteln und an ihren Erfahrung teilhaben zu lassen sowie mit diversen Vorurteilen aufzuräumen. Für Menschen wie mich, die bisher wenig Berührungspunkte mit dem Thema Essstörungen hatten, liefert das Buch wichtige Einblicke und hilft zu verstehen. Gleichzeitig hält die Autorin auch den Leser*innen auf eine nicht-vorwurfsvolle Art den Spiegel hin und zeigt, wie sehr wir häufig über psychische Erkrankungen absichtlich hinwegsehen und wie ignorant wir aufgrund von Unsicherheit und Unwissen teilweise mit Betroffenen umgehen.Mein Fazit: Das Buch enthält eine sehr persönliche Leidensgeschichte und liefert gleichzeitig wichtige Aufklärungsarbeit über ein gesellschaftliches Tabuthema. Es hat mich sehr berührt, beindruckt und auch nach dem Lesen noch sehr beschäftigt - eine klare Leseempfehlung!