Ein netter Zeitvertreib, doch leider meiner Meinung nicht mehr. Dafür fehlt es den Figuren einfach an Tiefe
Die drei Armstrong Brüder stehen vor einer beinahe unlösbaren Aufgabe. Sie wollen ihren, einst von einem Tornado restlos zerstörten Heimatort, Sweetness, Georgia, innerhalb von zwei Jahren wieder aufbauen. Doch zu einer Kleinstadt gehören auch Frauen. Doch die sind nach dem Tornado allesamt weggezogen und selbst die Arbeiter, die nun mit den Armstrong-Brüdern Sweetness wieder aufbauen, sehnen sich langsam nach etwas Abwechslung. Guter Rat ist teuer! Welche Frau hat schließlich schon Lust sich mitten ins Nirgendwo zu begeben, ohne, dass das neue Nest schon gemacht ist?Dennoch schaltet einer der Brüder eine Anzeige in der Zeitung und siehe da, ein paar Wochen später nähert sich ein Convoy heiratswütiger Frauen der Stadt, die sich einen Neuanfang in Sweetness erhoffen. Unter ihnen ist auch die Ärztin für Allgemeinmedizin Dr. Nikki Salinger.Sie wurde gerade erst von ihrem Verlobten betrogen und für die andere Frau verlassen und sehnt sich daher nach einem Tapetenwechsel.Sie hätte allerdings nicht geglaubt, dass sich der erste Mann, dem sie in Sweetness begegnet sich ihr gleich vor die Füße wirft und das im wahrsten Sinne des Wortes. Porter Armstrong hatte zuvor auf einer Aussichtsplattform gesessen und war im Eifer des Gefechts die Leiter heruntergefallen.Somit ist es Nikkis erste Aufgabe im neuen Job den aufmüpfigen Porter zu versorgen, der sich tatsächlich das Bein gebrochen hat. Doch obwohl Porter eine äußerst attraktive Erscheinung darstellt, zögert Nikki sich auf ihn und Sweetness einzulassen. Zu groß ist die Angst vor einer Enttäuschung! Als Porter erfährt, dass Nikki noch gar nicht so sicher ist, ob sie in dem kleinen Örtchen bleiben soll, ergreift er die Initiative mit einer kleinen List. Doch wird diese erfolgreich sein und Nikki an dem Ort binden?"Liebe ist kein Beinbruch" ist ein in erster Linie humorvoller, aber auch recht zahmer Liebesroman, der ein wenig an die Romances von Shannon Stacey erinnert. Doch obwohl auch Stephanie Bond einen sehr leichten und lockeren Schreibstil an den Tag legt, vermisste ich bei ihr jedoch ein wenig mehr Tiefe hinsichtlich der Charaktere.Zwar ist die Ausgangssituation eigentlich ganz witzig; schließlich liest man nicht alle Tage von einem kleinen Örtchen, in dem die Herren der Schöpfung mit einer Zeitungsanzeige junge, ledige Frauen zwecks Gründung eines neuen Ortes suchen, doch fand ich die Umsetzung leider nicht ganz so gelungen, wie ich es mir gewünscht hätte.Die Autorin lässt ihr Heldenpaar sehr oft aufeinander los, untermalt ihre gegenseitige Anziehungskraft mit sehr vielen Dialogen, die dem Leser verständlich machen sollen, dass sich beide necken aber mögen, was auch ganz gut gelingt, doch bleibt dabei die Nebenhandlung ziemlich auf der Strecke. Man erfährt nur zu Beginn des Romans, was alles an Bebauungen in Sweetness geplant ist, doch wirken Porters seltsame Einfälle um Nikki in der Stadt zu halten, schon etwas seltsam hier und da. Mal ganz ehrlich, die Arbeiter von der Arbeit abzuhalten, nur damit sie sich als Patienten in Nikkis Praxis einfinden, fand ich völlig unglaubwürdig inszeniert. Und auch die Probleme die beim Neuaufbau des Ortes entstehen, werden hier plötzlich völlig unter den Tisch gekehrt, dabei wären diese Situationen doch bestimmt spannend gewesen. Seltsam fand ich es auch, dass zwar ein "Rudel" Frauen erwähnt wird, dass Sweetness heimsucht, doch lediglich außer Nikki zwei weitere Frauen mit Namen aufgeführt werden, die wenige Kurzauftritte haben.Auch ist Porter kein Liebesromanheld, den ich mögen konnte. Dafür wirkt er einfach zu kindisch und unreif in diversen Situationen und seine Bemerkungen Nikki gegenüber anfangs, fand ich ebenfalls nicht unbedingt sympathisch.Nikki ist eine Karrierefrau, die sich allerdings sehr nach Familie und Nähe sehnt, nachdem sie von ihrem Verlobten abserviert wurde. Ihre Angst, wieder einem Mann zu vertrauen, fand ich absolut nachvollziehbar, doch gegen Ende des Romans zickt sie schon etwas herum meiner Meinung nach. Man bekommt als Leser beim Lesen dieser Passagen unweigerlich das Gefühl, als wolle die Autorin auf Biegen und Brechen, die Liebesgeschichte noch ein wenig aufbauschen, damit ein paar Seiten zusätzlich zustande kommen. Obwohl die Story auf 348 Seiten erzählt wird, hatte ich eher das Gefühl, als hielte ich eine typische Category Romance in Händen, denn die Story ist zwar durchaus unterhaltsam und vertreibt einem die Langeweile, doch wirken die Figuren allesamt recht schablonenhaft, ohne richtige Ecken und Kanten zu haben.