Flüssiger Schreibstil, nette Ideen. Allerdings sind mich die Charaktere ebenso wie die Handlung oft ein wenig unglaubhaft und naiv.
Der Münchner Polizeikommissar ist ein besserer Pantoffelheld. Der Graf von Valley (insbesondere in Anbetracht seiner zahlreichen dunklen Geheimnisse ) und der Prinzregent Luitpold viel zu jovial. Die Handlung gegen Ende mit recht vielen Zufälligkeiten gespickt und ein wenig märchenhaft.
Das Beziehungsdreieck von Hajo von Zündt, seinem Stiefbruder und Charlotte Brauchitsch in einer Menage a trois, die für 1885 sehr selbstbewusste und gebildete und aktive Feministin Charlotte, die andauernd Zigaretten raucht, der Pathologe von Zündt der mal so eben nebenbei Projektilvergleiche erfindet und schon von Fingerabdrücken etc. schwärmt, sich Gedanken über den kurz bevorstehenden Untergang des Adels- und Monarchieeuropas macht, sich den Werken Karl Marx und einer komplett veränderten Gesellschaft verbunden fühlt: alles ein wenig to much und um 30-40 Jahre zu früh. Ganz nett zu lesen, aber nicht wirklich überzeugend