Prominente philosophische Bedeutungstheorien kümmern sich kaum um die natürlichen Voraussetzungen, die es dem Lebewesen Mensch ermöglichen, eine Welt von Bedeutungen zu erschaffen. Mit "Wunsch und Bedeutung" schließt Axel Hecker diese Lücke der Theoriebildung.
Bedeutungen entstehen aus der Kraft des Wünschens. Dies lässt sich an Kindern, die mit dem Sprechen gerade erst beginnen, leicht erkennen. Wünsche haben die überlebenstechnisch unentbehrliche Funktion, ein Lebewesen mit einer grundlegenden Orientierung zu versehen. Das Lebewesen Mensch hat es kraft seiner natürlichen Sprechfähigkeit und seiner hohen Sozialbegabung dahin gebracht, das Wünschen ins Sprachliche zu verlängern und auf diese Weise eine Welt zu imaginieren, die aus Bedeutungen besteht. Die hier vorgelegte Konzeption versteht sich als eine zu Ende gedachte Gebrauchstheorie der Bedeutung, wie sie von Wittgenstein vorgetragen wurde: Bedeutungen sind Phantasieprodukte, die nicht buchstäblich existieren müssen - es genügt, dass Menschen ihr Leben gestalten, indem sie damit umgehen.