Wie vollzieht sich Subjektbildung im Kontext gesellschaftlicher Verhältnisse? Wie lässt sich die Eigenlogik und Wechselwirkung von Subjektbildung, Gruppendynamik und gesellschaftlichen Prozessen verstehen? Was folgt daraus für die pädagogische Praxis? Und wie können emanzipatorische Spielräume in Pädagogik, Gruppenarbeit und Politik gewonnen werden? Diese und weitere Fragen beantwortet Thilo Maria Naumann im Rekurs auf Kritische Theorie, Psychoanalytische Pädagogik und Gruppenanalyse mit dem Ziel, destruktive Tendenzen und kreative Potenziale zwischenmenschlicher Begegnungen in ihren gesellschaftlichen, diskursiven und affektiven Dimensionen tiefer auszuleuchten. Alle drei Schwerpunkte eröffnen dabei unterschiedliche Perspektiven auf das gleiche Thema: glücklichere Begegnungen zu ermöglichen. Durch zahlreiche Praxisbeispiele aus Psychoanalytischer Pädagogik und Gruppenanalyse wird das Wechselspiel von Subjekt, Gruppe und Gesellschaft lebendig und greifbar gemacht.
Inhaltsverzeichnis
Prolog: Menschen begegnen sich und davon handeln wir
I Kritische Theorie
1 Stavros Mentzos und die universelle Bipolarität des Menschen
Psychoanalyse und Gesellschaftskritik
1.1 Einfu hrung
1.2 Die universelle Bipolarität des Menschen
1.3 Zur Anwendung des Bipolaritätsmodells: Der Krieg und seine psychosozialen Funktionen
1.4 Prävention und Ausblick
2 Subjektivität und Gesellschaft
Grundlegungen und Zeitdiagnosen einer kritischen Theorie des Subjekts
2.1 Einfu hrung
2.2 Referenzrahmen: Marx und Freud
2.3 Die klassische Kritische Theorie: Fromm, Marcuse und Adorno
2.4 Poststrukturalist*innen: Althusser, Foucault und Butler
2.5 Subjekt- und Gesellschaftstheorie reloaded
2.6 Gesellschaft und Subjektivität heute
2.7 Subjektivität, Beziehungsästhetik und emanzipatorische Politik
3 Neoliberalismus und Rechtspopulismus
Zur Kritischen Theorie einer unheilvollen Verbindung
3.1 Einleitung
3.2 Gesellschaftliche Transformationsprozesse
3.3 Ideologische Formationen und ihre affektive Dynamik
3.4 Emanzipation in Zeiten von Neoliberalismus und Rechtspopulismus
II Psychoanalytische Pädagogik
4 Psychoanalytische Pädagogik als kritische Kindheitspädagogik
4.1 Pädagogik und Gesellschaft zur Einfu hrung
4.2 Pädagogik in Zeiten der Ökonomisierung und Individualisierung
4.3 Diskriminierung und Vorurteil
4.4 Widerstandspotenziale psychoanalytischer Kindheitspädagogik
4.5 Eine andere Pädagogik ist möglich
5 Kindliche Entwicklung und Pädagogik in der heterosexuellen Matrix
5.1 Um was es geht
5.2 Die heterosexuelle Matrix
5.3 Kindliche Entwicklung in der heterosexuellen Matrix
5.4 Pädagogische Konsequenzen am Beispiel der Kita
6 Erziehungspartnerschaft in der Kita
Die Arbeit mit der Elterngruppe
6.1 Einfu hrung
6.2 Psychosoziale Themen der Elternschaft
6.3 Hilfreiche Aspekte gruppenanalytisch orientierter Pädagogik
6.4 Die Arbeit mit der Elterngruppe
6.5 Was brauchen Pädagog*innen?
Anhang zur Psychoanalytischen Pädagogik
Checkliste Entwicklungspsychologie
III Gruppenanalyse
7 Gruppenanalytische Pädagogik
Zur Anwendung der Gruppenanalyse in pädagogischer Praxis, Supervision und Hochschulbildung
7.1 Einfu hrung
7.2 Notizen zur gruppenanalytischen Theorie
7.3 Gruppenanalytische Pädagogik
7.4 Gruppenanalytische Supervision in pädagogischen Praxisfeldern
7.5 Gruppenanalyse in Studiengängen der Sozialen Arbeit
7.6 Ausblick
8 Zum Umgang mit Aggression in der gruppenanalytischen Pädagogik
8.1 Einleitung
8.2 Aggression, Erziehung, Beziehung
8.3 Aggressionstheorie zur Funktionalität konstruktiver und destruktiver Aggression
8.4 Zum Umgang mit Aggression in der gruppenanalytischen Pädagogik
9 Gruppenanalyse, Geschlecht und Sexualität
Freud, Butler und Queer Theory im Spiegel gruppenanalytischer Reflexion
9.1 Einfu hrung
9.2 Psychoanalyse und Queer Theory
9.3 Heteronormativität oder neosexuelle Revolution zeitdiagnostische Perspektiven
9.4 Geschlechter, Sexualitäten und Gruppenanalyse
Epilog: Ohne Angst verschieden und ohne Angst verbunden
Textnachweise