Dogmatik als gedankliche Rechenschaft des christlichen Glaubens ist eine soteriologische Interpretation der Wirklichkeit. Sie analysiert ihre Erlösungsbedürftigkeit unter der Voraussetzung der biblisch bezeugten Erlösungswirklichkeit. Das ist der Grundgedanke des renommierten Wiener Systematikers Ulrich H: J. Körtner in seinem hier vorgelegten umfassenden Lehrbuch und seiner fünf Hauptteile.
Anhand der Leitbegriffe Gott, Welt und Mensch bietet es eine kompakte Darstellung aller Hauptthemen christlicher Dogmatik, ihrer problemgeschichtlichen Zusammenhänge und der gegenwärtigen Diskussion. Leitsätze bündeln den Gedankengang. Das dem lutherischen und dem reformierten Erbe reformatorischer Theologie verpflichtete Lehrbuch berücksichtigt in besonderer Weise die Leuenberger Konkordie (1973) und die Lehrgespräche der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE).
[Dogmatics]
Dogmatics is an intellectual account of Christian faith and therefore constitutes a soteriological interpretation of reality. It analyses its need for salvation in the framework of a reality of salvation as witnessed by Scripture. This is the basic idea which the Vienna systematic theologian Ulrich H. J. Körtner develops in his present comprehensive textbook.
By means of the key concepts God, world, human being, it offers a compact presentation of all the main themes of Christian dogmatics, its historical developments, and the current discussion. Headnotes summarize the reasoning. The textbook is committed to the legacy of Lutheran and Reformed theology. Particular consideration is given to the Leuenberg Agreement (1973) and the theological conversations of the Community of Protestant Churches in Europe (CPCE).
Inhaltsverzeichnis
INHALT
Vorwort zum Band XV
1. Christliche Dogmatik als soteriologische Interpretation der Wirklichkeit
1.1 Die Aufgabe der Dogmatik 1
1.2 Soteriologische Interpretation der Wirklichkeit 10
1.2.1 Theologie und Wirklichkeit 10
1.2.2 Verstehen, deuten, interpretieren 13
1.2.3 Wie wirklich ist die Wirklichkeit? 15
1.2.4 Das Wort vom Kreuz als Kurzformel der soteriologischen Interpretation der Wirklichkeit 21
1.2.5 Funktionen der Dogmatik 24
1.3 Der Aufbau der Dogmatik 26
1.4 Dogma und Dogmatik 29
1.5 Dogmatik als Wissenschaft 35
1.5.1 Wissenschaftstheorie und Theologie 35
1.5.2 Quellen der Dogmatik 43
1.5.3 Kriterien der Dogmatik 50
1.5.4 Methoden der Dogmatik 55
1.5.5 Dogmatische Begrifflichkeit 59
1.6 Zur Geschichte der Dogmatik: Wichtige Dogmatiken aus der Geschichte der Theologie 61
1.6.1 Origenes, Peri Archon (Vier Bu cher von den Prinzipien) 62
1.6.2 Augustin, Enchiridion ad Laurentium sive de fide, spe et caritate 62
1.6.3 Johannes von Damaskus, De fide orthodoxa 63
1.6.4 Petrus Lombardus, Quattuor Libri Sententiarum 64
1.6.5 Thomas von Aquin, Summa theologiae 64
1.6.6 Martin Luther, Kleiner und Großer Katechismus 65
1.6.7 Philipp Melanchthon, Loci communes 67
1.6.8 Johannes Calvin, Institutio Christianae religionis 67
1.6.9 Dogmatiken aus der Zeit der altprotestantischen Orthodoxie 69
1.6.10 Friedrich Schleiermacher, Der christliche Glaube 70
1.6.11 Albrecht Ritschl, Rechtfertigung und Verso hnung 72
1.6.12 Karl Barth, Die Kirchliche Dogmatik 73
1.6.13 Paul Tillich, Systematische Theologie 76
1.6.14 Gerhard Ebeling, Dogmatik des christlichen Glaubens 79
1.6.15 Wolfhart Pannenberg, Systematische Theologie 80
1.7 Der Ort der Dogmatik innerhalb der Theologie 82
1.7.1 Dogmatik als Teildisziplin der Systematischen Theologie 82
1.7.2 Das Verha ltnis der Dogmatik zu den u brigen theologischen Disziplinen 87
1.8 Die Kontextualita t dogmatischer Arbeit 90
1.9 Christliche Dogmatik und Theologie der Religionen 93
1.10 Theologie und Philosophie 102
1.10.1 Religionsphilosophie und philosophische Theologie 102
1.10.2 Typen der Verha ltnisbestimmung von Philosophie und Theologie 106
1.10.3 Theologie und Metaphysik 109
1.11 Weiterfu hrende Literatur 111
2. Die Erschliessung der Wirklichkeit
MENSCH:
2.1 Der Glaube 113
2.1.1 Grundfragen der Glaubenslehre 113
a) Glaube und Zweifel 113
b) Der Grund des Glaubens 119
c) Glaube, Liebe, Hoffnung 120
2.1.2 Der Glaubensbegriff in der a lteren Tradition 125
2.1.3 Der Glaubensbegriff in der neueren Dogmatik 128
2.1.4 Der Glaube an das Wort und das Wort des Glaubens 135
2.1.5 Glauben und Verstehen 137
2.1.6 Glauben und Bekennen 139
2.1.7 Das Gebet 142
GOTT:
2.2 Die Botschaft des Glaubens als Wort Gottes 145
2.2.1 Der Begriff des Wortes Gottes in der Theologie des 20. Jahrhunderts 145
2.2.2 Der systematische Ort der Lehre vom Wort Gottes 147
2.2.3 Das reformatorische Versta ndnis des Wortes Gottes 150
a) Wort Gottes in der Theologie Luthers 150
b) Wort Gottes bei Melanchthon 152
c) Wort und Predigt bei Zwingli und Bullinger 154
d) Wort Gottes bei Calvin 155
2.2.4 Neue Fragestellungen 157
2.2.5 Wort und Wirken Gottes 160
2.2.6 Macht und Ohnmacht des Gotteswortes 165
2.2.7 Wort und Wandlungen Gottes 167
2.2.8 Das Wort der Verheißung 169
2.2.9 Gottes Wort in Person 173
WELT:
2.3 Enthu llung der Wirklichkeit 178
2.3.1 Grundfragen der Offenbarungslehre (Theologische Erkenntnistheorie) 178
2.3.2 Der Offenbarungsbegriff in der a lteren Tradition 181
2.3.3 Der Offenbarungsbegriff in der neueren Dogmatik 183
2.3.4 Glaube und Offenbarung 188
2.3.5 Gesetz und Evangelium 192
2.3.6 Scho pfung als Anrede 196
2.3.7 Theologische A sthetik 200
2.4 Weiterfu hrende Literatur 203
3. Die von Gott geschaffene Wirklichkeit
GOTT:
3.1 Der dreieinige Gott 206
3.1.1 Grundfragen der Gotteslehre 206
3.1.2 Die Lehre von Gott in der a lteren Tradition 209
a) Philosophischer und christlich-theologischer Gottesbegriff 209
b) Das altkirchliche Trinita tsdogma 210
c) Existenz, Wesen und Eigenschaften Gottes 215
d) Reformatorische und altprotestantische Gotteslehre 217
3.1.3 Die Lehre von Gott in der neueren Dogmatik 219
3.1.4 Der verborgene Gott 226
3.1.5 Gott nennen (Namen Gottes) 230
3.1.6 Die hermeneutische Funktion der Trinita tslehre 235
3.1.7 Gottes Sein als Ta tigsein 236
3.1.8 Der Gott Israels, der Gott Jesu Christi und der Gott der Philosophen 243
3.1.9 Gottesbeweise 247
3.1.10 Der biblische Gott im interreligio sen Dialog 253
3.1.11 Trinitarischer Monotheismus und postmodernes Lob des Polytheismus 256
3.1.12 Weiterfu hrende Literatur 258
MENSCH:
3.2 Der Mensch als Gescho pf Gottes 259
3.2.1 Grundfragen theologischer Anthropologie 259
3.2.2 Theologische Anthropologie in der a lteren Tradition 263
3.2.3 Theologische Anthropologie in der neueren Dogmatik 267
3.2.4 Leib und Leben 271
3.2.5 Leibliche Vernunft und menschliche Sprache 274
3.2.6 Geburtlichkeit, Sexualita t, Sozialita t und Geschichtlichkeit 278
3.2.7 Endlichkeit und Sterblichkeit 284
3.2.8 Menschenwu rde und Gottebenbildlichkeit 287
3.2.9 Bedingte Freiheit, Empfa nglichkeit und schlechthinnige Abha ngigkeit 293
3.2.10 Mensch, Tier und Pflanzen 296
3.2.11 Menschliche Kultur und Weltgestaltung 299
3.2.12 Weiterfu hrende Literatur 301
WELT:
3.3 Die Welt als Scho pfung Gottes 302
3.3.1 Grundfragen theologischer Kosmologie 302
3.3.2 Scho pfungslehre in der a lteren Tradition 305
3.3.3 Scho pfungslehre in der neueren Dogmatik 309
3.3.4 Scho pfungsglaube, Offenbarung und Weisheit 314
3.3.5 Zur Hermeneutik des Gespra chs zwischen Theologie und Naturwissenschaften 316
3.3.6 Scho pfung und Evolution 319
3.3.7 Evolution und Theodizee 323
3.3.8 Bewahrung der Scho pfung 326
3.3.9 Wunder 329
3.3.10 Scho pfung und Rechtfertigung 331
3.3.11 Weiterfu hrende Literatur 333
4. Die erlo sungsbedu rftige Wirklichkeit
MENSCH:
4.1 Die Su nde 337
4.1.1 Grundfragen der Hamartiologie 337
4.1.2 Die Su ndenlehre in der a lteren Tradition 339
4.1.3 Die Su ndenlehre in der neueren Dogmatik 342
4.1.4 Das transmoralische Wesen der Su nde und das Problem der Erbsu nde 347
4.1.5 Su nde als Unglaube 350
4.1.6 Su nde als Verzweiflung 351
4.1.7 Su nde als Lieblosigkeit 354
4.1.8 Su nde als Unwahrheit 356
4.1.9 Su nde und Tod 358
4.1.10 Weiterfu hrende Literatur 360
WELT:
4.2 Das U bel und das Bo se 361
4.2.1 Grundfragen der Lehre vom U bel 361
4.2.2 Die Lehre vom U bel in der a lteren Tradition 364
4.2.3 Die Lehre vom U bel in der neueren Dogmatik 366
4.2.4 Leiderfahrung in christlicher Deutung 370
4.2.5 Vom Ursprung und Sinn des Leidens 372
4.2.6 Widerstand und Ergebung 377
4.2.7 Weiterfu hrende Literatur 379
GOTT:
4.3 Die Gerechtigkeit Gottes 380
4.3.1 Grundfragen der Theodizee 380
4.3.2 Das Theodizeeproblem in der a lteren Tradition 382
4.3.3 Das Theodizeeproblem in der neueren Dogmatik 385
4.3.4 Gott und das Bo se 390
4.3.5 Das Bo se als transpersonale Macht 397
4.3.6 Zum Umgang mit dem Bo sen 399
4.3.7 Gerechtigkeit Gottes und Ju ngstes Gericht 403
4.3.8 Weiterfu hrende Literatur 406
5. Die Wirklichkeit der Erlo sung
GOTT:
5.1 Gottes Handeln in Jesus Christus 407
5.1.1 Grundfragen der Christologie 407
5.1.2 Die Christologie in der a lteren Tradition 411
5.1.3 Die Christologie in der neueren Dogmatik 417
5.1.4 Historischer Jesus geschichtlicher Christus 422
5.1.5 Jesus der Jude 428
5.1.6 Jesus von Nazareth außerhalb des Christentums 433
5.1.7 Die Heilsbedeutung des Todes Jesu 435
5.1.8 Die Auferstehung Christi als Grund und Interpretament christlichen Glaubens 439
5.1.9 Weiterfu hrende Literatur 443
5.2 Das Wirken des go ttlichen Geistes 444
5.2.1 Grundfragen der Pneumatologie 444
5.2.2 Die Lehre vom Heiligen Geist in der a lteren Tradition 446
5.2.3 Die Lehre vom Heiligen Geist in der neueren Dogmatik 449
5.2.4 Pha nomenologie des Heiligen Geistes 453
5.2.5 Gehirn, Geist und Heiliger Geist 457
5.2.6 Vater, Sohn und Heiliger Geist 462
5.2.7 Geist und Leben 467
5.2.8 Wort und Geist 468
5.2.9 Der Geist der Prophetie 473
5.2.10 Weiterfu hrende Literatur 477
MENSCH:
5.3 Die Rechtfertigung des Su nders 477
5.3.1 Grundfragen der Soteriologie 477
5.3.2 Die Soteriologie in der a lteren Tradition 480
5.3.3 Die Soteriologie in der neueren Dogmatik 485
5.3.4 Die neuzeitliche Infragestellung der Rechtfertigungslehre 488
5.3.5 Die Strittigkeit des Menschen und die Strittigkeit Gottes 490
5.3.6 Die Tribunalisierung der modernen Lebenswelt 493
5.3.7 Die Frage nach dem gna digen Gott 494
5.3.8 Der gerechtfertigte Mensch 496
5.3.9 Rechtfertigung und Ethik 500
5.3.10 Rechtfertigung des Su nders und Kultur des Verzeihens 501
5.3.11 Die Lehre von der Rechtfertigung im o kumenischen Dialog 503
5.3.12 Weiterfu hrende Literatur 506
WELT:
5.4 Die Heilsmittel 507
5.4.1 Grundfragen der Lehre von den Heilsmitteln 507
5.4.2 Die Heilsmittel in der a lteren Tradition 510
5.4.3 Die Heilsmittel in der neueren Dogmatik 517
5.4.4 Das Medienproblem des Monotheismus 522
5.4.5 Doppelte Vermittlung 523
5.4.6 Fleischwerdung und Schriftwerdung des Wortes 526
5.4.7 Dekonstruktion des reformatorischen Schriftprinzips und der klassischen Inspirationslehre 530
5.4.8 Kirche und Kanon 534
5.4.9 Altes und Neues Testament 538
5.4.10 Der bleibende Sinn des sola scriptura 541
5.4.11 Predigt 544
5.4.12 Leibliches Wort und Sakrament 547
5.4.13 Wort und symbolische Handlung 551
5.4.14 Taufe 553
5.4.15 Abendmahl 557
5.4.16 Absolution 562
5.4.17 Segen 563
5.4.18 Wort und Bild 566
5.4.19 Wort und Musik 569
5.4.20 Weiterfu hrende Literatur 572
5.5 Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes 573
5.5.1 Grundfragen der Ekklesiologie 573
5.5.2 Die Ekklesiologie in der a lteren Tradition 577
5.5.3 Die Ekklesiologie in der neueren Dogmatik 581
5.5.4 Grund, Gestalt und Bestimmung der Kirche 585
5.5.5 Der Begriff der Gemeinde 586
5.5.6 Gestalten von Kirche 588
5.5.7 Diakonie 592
5.5.8 Kirche als Institution und als Organisation 594
5.5.9 Priestertum aller Gla ubigen und kirchliche A mter 596
5.5.10 Kirche, Konfession und O kumene 599
5.5.11 Weiterfu hrende Literatur 603
5.6 Die Erneuerung der Welt 603
5.6.1 Grundfragen der Eschatologie 603
5.6.2 Die Eschatologie in der a lteren Tradition 607
5.6.3 Die Eschatologie in der neueren Dogmatik 612
5.6.4 Der erkenntnistheoretische Status eschatologischer Aussagen 618
5.6.5 Eschatologie und Apokalyptik im Christentum 622
5.6.6 Kupierte Eschatologie 625
5.6.7 Fragmentarisches Leben 628
5.6.8 Eschatologie und Geschichte 631
5.6.9 Die Gegenwart der Zukunft 635
5.6.10 Die Ewigkeit der go ttlichen Liebe 638
5.6.11 Die strittige Frage der Allerlo sung 642
5.6.12 Hoffen Handeln Leiden 646
5.6.13 Weiterfu hrende Literatur 648
Literatur 651
Register 681
Namen 681
Sachen 688
Bibelstellen 701