Klare Botschaften und klare Strukturen sind ein Muss im Umgang mit Menschen mit Zwangsstörungen. Sei behutsam, wissbegierig und klar - das ist auch die Botschaft an alle Pflegenden, denn erst das Verständnis für die subjektive Erlebniswelt von Betroffenen ermöglicht Pflegekräften eine tragfähige therapeutische Beziehung zu Betroffenen. Nur so können störungsspezifische Therapieansätze auch in der Pflege erfolgsversprechend umgesetzt werden!
Dieses Buch zeigt praxisnah und mit hilfreichem Downloadmaterial, wie auch ein schwieriger Pflegeprozess gelingen kann. Der oft komplizierte Pflegealltag gestaltet sich leichter und zu- friedenstellender, wenn Pflegefachpersonen sich souverän und informiert auf die Funktionalität der Zwangshandlungen einlassen und das Erlernen alternativer Bewältigungsstrategien fördern können.
Ausführlich werden die einzelnen Schritte des Pflegeprozesses zwangserkrankter Patientinnen und Patienten dargestellt:
- Informationssammlung
- Probleme und Ressourcen
- Ziele
- Planung
- Allgemeine und spezifische Interventionen
- Durchführung
- Evaluation
Weitere Themen sind:
- Rückfälle und Krisen
- Zwangsgedanken
- Zusammenarbeit mit Peers
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Expositionstraining mit Reaktionsmanagement im stationären Setting.
Inhaltsverzeichnis
Downloadmaterialien 8
Vorwort: Das Drängende des Zwangs 9
Einführung: Die Psychiatrische Pflege braucht störungsspezifisches Wissen 11
Grundlagen 14
Zahlen, Daten, Fakten . 14
Diagnosekriterien nach ICD-10 und DSM 5. 16
Differenzialdiagnosen und komorbide Störungen. 17
Pflegediagnose »Machtlosigkeit«. 20
Zwangsstörungen verstehen. 22
Das Salkovskis-Modell. 22
Der »klassische« Zwangspatient. 24
Funktionalität von Zwängen. 27
Das Erleben der Betroffenen . 28
Das spezielle Erleben der »Unvollständigkeit« oder »Just right or not«. 32
Rollen und Aufgaben der Pflegenden bei Zwangsstörungen. 34
Beziehungsgestaltung im Pflegeprozess. 34
Die Vorbildfunktion. 36
Recovery als gemeinsamer Prozess. 38
Interdisziplinarität und Rolle der Pflegefachpersonen in der Behandlung. 39
Die Gestaltung des Pflegeprozesses. 42
Informationen sammeln: Behutsam und wissbegierig 44
Probleme und Ressourcen erkennen: Motivierend und kritisch 47
Zwangsgedanken. 48
Zwangshandlungen. 49
Befürchtungen: Wenn immer in Katastrophen gedacht wird. 51
Zur Selbstbeobachtung anleiten: Die Zwangshierarchie. 54
Ziele setzen: Smart und eindeutig 60
Widerstände: Die Geschenke des Zwangs. 60
Das Bündnis gegen den Zwang. 61
Die SMART-Ziele. 62
Interventionen planen: Kreativ und klar 65
Allgemeine Interventionen. 65
Ressourcenförderung. 66
Achtsamkeit. 68
Spezifische Interventionen. 73
Psychoedukation. 73
Einbezug von Angehörigen. 75
Kognitive Strategien. 78
Expositionstraining mit Reaktionsmanagement. 85
Durchführung: Kompetent und konsequent vorgehen 95
Expositions-Drehbuch anhand eines Fallbeispiels. 95
Einführung. 95
Durchführung. 97
Abschluss des begleiteten Teils. 98
Herausforderungen der Begleitung . 98
Das Setting. 100
Stolpersteine. 101
Die Salami-Taktik Raum und Zeit zurückerobern. 102
Übertreiben die letzten Zweifel ausräumen. 103
Keine Kompromisse Vermeidungsverhalten ist nicht erlaubt. 109
Schoki, Schmuck und schöne Schuhe die Belohnung. 111
Exkurs »Zwangsgedanken«. 115
Erwartungen und Erfolge überprüfen: Aktiv und hartnäckig 120
Sichtbare Schwierigkeiten das Expositionsprotokoll. 121
Geheimer Widerstand die gedankliche Vermeidung und Neutralisierung . 126
Rückfälle, Widerstände, Krisen 128
Perfektionismus. 128
Das Wochenende daheim . 129
1 : 0 für den Zwang. 131
Lernen vom Zwang ein Wort zum Schluss 134
Anhang 135
Wichtige Internetseiten. 135
Literatur. 135