Das Cover zeigt einen Eierkarton mit 4 weißen Eiern und einem braunen, vielleicht als Symbol für vier Kosakenberger- vielleicht Freundinnen oder Familienmitglieder, während Kathleen, die weibliche Hauptfigur, als braunes Ei die entfremdete Städterin darstellen könnte bildlich passend zum Buchinhalt. In zehn Kapiteln geht es um Heimfahrten ins brandenburgische Heimatdorf Kosakenberg, reflektierend über ihre Kindheit, über Eier als Zahlungsmittel nicht nur zu DDR-Zeiten. Durch ihren Umzug nach London verlässt sie ihre zu eng gewordene Heimat, verliert ihre Dazugehörigkeit zur Dorfgemeinschaft und sogar zu der Familie. In dieser Rückbesinnung auf das Herkunftsmilieu scheint Kathleen mit ihrem erfolgreichen Selbst im Londoner Berufsleben zu kämpfen, auch weil ein solch städtisches Leben, wie sie es führt, in Kosakenberg gar nichts zählt. Der Versuch, in der neuen Heimat seine alte Heimat zurückzugewinnen mit neuer Identität, schmerzhafter Abnabelung und Selbstfindung scheint nur schwer zu verwirklichen zu sein, denn die alte Heimat bleibt nur Erinnerung. Einige Klischees zu Ossis und Wessis tauchen nur am Rand auf. Historisches Zeitgeschehen wie z. B. den Brexit, Paul McCartney auf einer Einweihungsparty, einer Ostdeutschen als Kanzlerin, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nach der Wiedervereinigung oder Wölfe in Ostbrandenburg, Proteste in Sachsen gegen den Anstieg der Einwanderung aus muslimischen Ländern ist eingeflochten. Der Schreibstil ist klar, eher sachlich und direkt. Reflektionen über den emotionalen Wert von Zuhause werden angeregt.