Nachdem sie untergetaucht ist, bekommt Kayla die Möglichkeit, in ihre Vergangenheit einzutauchen und ihre Mutter kennenzulernen. Doch schon bald muss sie erkennen, dass sie sich dem Kampf gegen die Lorder nicht entziehen kann. Und das vieles in ihrem Leben nicht so ist, wie sie erzählt bekommt. Aber kann es ihr gelingen, gegen übermächtige und unbekannte Feinde anzutreten? Und wie viel sind sie und die MIA bereit, für ihren Sieg zu riskieren?Zu Beginn hadert Kayla noch mit ihrer Entscheidung, was dem Leser die Möglichkeit gibt, die Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen abzuwägen. Sehr interessant sind die Beschreibungen der Maßnahmen, die unternommen wurden, damit Kayla nicht erkannt wird. Die vielfältigen Möglichkeiten sind faszinierend und es ist fast schon schade, dass hier nur so wenig Zeit ist, um sich alles genauer anzusehen und mehr zu erfahren.Anders als in der Reihe sonst wird das Erzähltempo gerade zu Beginn stark verlangsamt. Kayla, die sich jetzt Riley nennt, lebt sich in ihre frühere Heimat ein und nimmt an einem Ausbildungsprogramm teil, während sie ihre neuen Bekanntschaften einzuschätzen versucht. Einerseits ist es schön, weil man sich dadurch ein gutes Bild von dem Ort und den Menschen machen kann. Gleichzeitig wartet man aber nur auf die Katastrophe, die unweigerlich eintreten muss. Das nimmt einen Teil der Überraschungsmoments, als es dann wirklich so weit ist. Dass Kayla nicht das ganze Buch über in einer absoluten Idylle verbringt und nur auf die Rückkehr ihrer Erinnerungen wartet, war von Anfang an klar.Was dann aber genau passiert, ist dann doch schockierend und man kann nicht mehr aufhören, weiterzuhören und um Kayla und ihre Verbündeten zu bangen.Wieder einmal muss man feststellen, dass der Autorin alles zuzutrauen ist - im Positiven wie Negativen. Dadurch ist es umso spannender aber auch herzzerreißender. Und man fragt sich unwillkürlich an manchen Stellen, wie naiv und leichtgläubig Kayla manchmal sein kann. Die ein oder andere Wendung ahnt man so früh, dass es fast schon frustrierend ist, ihr dabei zuzusehen, wie sie ahnungslos ins Unheil rennt. Nur scheint sie hieraus einfach nicht zu lernen, was mindestens genauso frustrierend ist.Wie die Fäden am Ende zusammenlaufen ist einerseits schlüssig, andererseits aber auch zu passend, um authentisch zu wirken. Es stört die sonst so in sich stimmige Reihe und lässt einen ein wenig verärgert zurück. Obwohl einem kein passenderes Ende einfällt, aber die Fäden laufen einfach zu perfekt zusammen und wirken daher sehr konstruiert.Der Sprecherin gelingt es, die Gefühle von Kayla herüberzubringen und den Hörer mit ihr mitfühlen zu lassen. Dadurch taucht man nur umso tiefer in die Geschichte ein und verliert sich in ihr.Glücklicherweise werden alle offenen Fragen geklärt, was gerade bei den drängendsten Fragen notwendig war. Endlich erfährt man, ob man der ein oder anderen Figur trauen konnte oder nicht. Im Rückblick wünscht man sich, noch stärker für oder gegen einige von Kaylas Entscheidungen gewesen zu sein - auch wenn das nichts an der Geschichte geändert hätte. Trotzdem ist es ein offenes Ende, das Raum für Spekulationen lässt, was passend erscheint. Denn egal wie es weitergeht, es kann sich sowohl ins Gute wie ins Schlechte entwickeln, was nur normal ist. Einzelne Handlungsstränge sind am Ende nicht wirklich nachvollziehbar, auch wenn sie bereits angedeutet wurden. Auch hier scheint der Wunsch danach wichtiger gewesen zu sein, als eine real wirkende Entwicklung. Glücklicherweise wurde hierauf aber kein Schwerpunkt gelegt, sodass es sich leicht übersehen lässt und die Qualität dieser Reihe nicht schmälert.