Ein Serientäter mit grausamen Plänen hält die Ermittler in Atem.
In dem idyllischen Küstenstädtchen Kalmar wird die friedliche Atmosphäre von einer grausamen Verbrechensserie erschüttert. Ein rätselhafter Serientäter treibt sein Unwesen: Er verstümmelt und lobotomisiert junge Frauen. Die Ermittlerin Anna Grönberg und ihr Team nehmen sich des Falls an. Als die Ermittlungen in eine Sackgasse geraten, wird der renommierte Fallanalytiker Jonas Lundgren aus Göteborg hinzugezogen. Doch dann wird eine weitere Frau vermisst und Anna und Jonas müssen sich dem Wettlauf gegen die Zeit stellen.
Zeitgleich versucht ein Opfer, das dem Täter entkommen konnte, ihn auf eigene Faust aufzuspüren, da die Polizei ihr nach ihrer Anzeige keinen Glauben schenkte.
Für mich war das der erste Krimi der Autorin Ana Dee, und er hat mich von Beginn an in den Bann gezogen.
Ich fand ihn sehr gut erzählt, alle Figuren kamen mit ihren Gedanken und Ängsten gut rüber, und gegen Ende wurde die Handlung immer rasanter und spannender, so daß ich kaum unterbrechen konnte.
Was mir besonders gut gefallen hat, war, daß die Geschichte aus Sicht der Opfer erzählt wurde. Man war jederzeit mit eingebunden in ihre Gedanken, Ängste und Verzweiflung. Dies hat die Geschichte für mich noch viel nachvollziehbarer gemacht und hat für mich auch die Spannung erhöht, da man mit den Frauen mitgefiebert und mitgelitten hat.
Geschichten aus Sicht des Täters gibt es zuhauf, aber dies fand ich die bessere, weil packendere, Erzählweise.
Und ein besonderer Twist war noch, daß das dem Täter entkommene Opfer Karla auf eigene Faust versucht, ihn aufzuspüren, um der Polizei Beweise für ihre Geschichte zu liefern, da sie ihr bei ihrer Anzeige nicht glaubten und ihr sogar noch Lüge und Geltungssucht vorwarfen. Wie grausam und erschütternd.
An Karla sieht man auch exemplarisch, wie so ein Verbrechen (auch wenn sie zum Glück nicht lobotomisiert wurde, sondern dem Täter rechtzeitig entkam) das Leben total zerstören kann.
Auch eine kleine Liebesgeschichte durfte nicht fehlen, die war aber sehr dezent, und die Wortgefechte zwischen Anna und Jonas haben die angespannte Atmosphäre gut aufgelockert.
Die Sprecherin Silke Buchholz hat die Geschichte wunderbar vorgelesen und die Gedanken und Gefühle der Figuren gut rübergebracht. Und man konnte jederzeit erkennen, um wen es ging, da sie die Stimmen zu jeder Figur leicht modifiziert hat.
Für alle Krimi-Fans kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen, gerade auch, weil die Sicht der Opfer das Buch noch viel mitreißender macht.
Ich werde die Autorin künftig im Auge behalten und bin schon gespannt auf ihre nächsten Werke.