Heinrich Heine beschreibt seine Reise von Göttingen durch den Harz über den Brocken bis nach Ilsenburg. Um 1824 in der Zeit des Vormärz, war es für Göttinger Studenten völlig normal eine Reise zu Fuß in den Harz zu vollziehen. Da Heine wegen eines Duells zeitweise von der Universität verwiesen worden war, begibt er sich zeitlich ungebunden auf den vierwöchigen Weg. Statt wie in einem klassischen Reisebild jener Zeit zu erwarten, beschreibt Heine zum Teil nur rudimentär die Stationen seiner Reise. Er gibt sich vielmehr geistigen und dichterischen Höhenflügen hin und berichtet neben seinen ausschweifenden Naturbeschreibungen auch mit spöttischem und bissigem Unterton über die verschiedensten Menschen und Zeitgenossen, denen er auf seiner Reise begegnet. Thematisiert werden hierbei insbesondere seine Ausgrenzung aus den Studentenverbindungen, die Universität sowie der aufkeimende "deutsche Nationalismus". Kritik an den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen, gespickt mit einer gehörigen Portion Spott und Ironie wird hier besonders bemerkenswert und amüsant unter dem Deckmantel eines Reisebildnisses dargeboten