Um es vorweg zu nehmen: Lost in Fuseta - Spur der Schatten gefällt mir noch besser als der erste Band um den ungewöhnlichen Ermittler Leander Lost, der selbst in der Hitze Portugals grundsätzlich im schwarzen Anzug auftritt.
Der Asperger-Autist Lost, der im Rahmen eines Austauschprogramms in Portugal gelandet ist, hat sich inzwischen in Fuseta an der Algarve gut eingelebt. Von seinen Kollegen wird er geschätzt, mehr als dies je auf seiner alten Dienststelle in Hamburg der Fall war. Er pflegt sogar private Kontakte mit seinen Kollegen, die sich an seine Eigenheiten gewöhnt haben. Beispielsweise nimmt Leander alles wortwörtlich und es ist ihm unmöglich zu lügen. Dies führt zu mancher komischen Situation.
Als eine Polizistin verschwindet, machen sich Leander und seine Kollegen Graciana und Carlos auf die Suche nach ihr. Bald stellt sich heraus, dass sie ermordet wurde und es sich um einen sehr viel komplizierteren Fall handelt als zunächst angenommen. Die Spuren reichen bis zu der ehemaligen portugiesischen Kolonie Angola.
Der eigentliche Kriminalfall tritt zuweilen ziemlich in den Hintergrund. Das Buch lebt von den eigenwilligen Charakteren und der Beschreibung der portugiesischen Lebensart. Es wird hervorragend gelesen von Andreas Pietschmann, es ist wirklich ein großes Vergnügen, ihm zuzuhören!
Auch wenn einige der Personen für meinen Geschmack doch etwas überzeichnet sind, beispielsweise der ewig hungrige und an Essen denkende Carlos Estevez, hat mir dieses Hörbuch ein paar kurzweilige Stunden an der Algarve beschert und ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Fuseta-Reihe.