Diogenes - 2022 - Neuübersetzung (Ulrich Blumenbach) - 320 SeitenNach "Der große Schlaf" von 1939 und "Lebwohl, mein Liebling" von 1940 ist der vorliegende Roman von 1942 der dritte Band aus der Reihe mit dem berühmten Privatermittler Philip Marlowe.Wieder gerät Marlowe, nach der Übernahme eines zunächst harmlosen Falles zwischen die Fronten. Er muss sich mit Gangstern und der Polizei auseinandersetzen, gerät unter Mordverdacht und wird des Lebens bedroht. Und trotz alledem schafft er es, in seiner typischen Gelassenheit und mit seinem lockeren Mundwerk, der Gerechtigkeit genüge zu tun.Er geht gewohnt straight voran, ist unbestechlich, erkennt die wahren Täter und hilft den zu unrecht verdächtigten aus der Klemme - auch, wenn er dafür der Polizei nicht immer alles verrät oder auch die ein oder andere Spur an einem Tatort verwischt und Beweise einsteckt. Auch wird nicht unbedingt jeder Leichenfund direkt gemeldet.Dabei erlerbt man als Leser einen taffen Ermittler, den nicht alles kalt lässt, der auch menschliche Züge zeigt - das Ganze mit einem unnachahmlichen Wordwitz und einer Kombinationsgabe, die einem Sherlock Holmes zur Ehre reichen würden.So begleitet man Marlowe durch die Untiefen eines verzwickten Falles und beobachtet, wie er einen Hinweis nach dem anderen sammelt und zum Schluss den Fall messerscharf im Sinne eines who done it Krimis auflöst. Alles in allem ganz großes Kino Noir."Nein. Auf die Weise wimmeln Sie die Cops nicht ab.Denen müssen Sie das befriedigende Gefühl geben, dass Sie offen und ehrlich sind und nichts zu verbergen haben.Solange die glauben, Sie hätten etwas zu verbergen, lassen sie nicht locker. Erzählen Sie denen eine einleuchtende und plausible Geschichte, und sie zwitschern fröhlich ab. Und die einleuchtendste und plausibelste Geschichte ist nun mal die Wahrheit. Was dagegen, die zu erzählen?"Wieder einmal ein fabelhafter Krimi, jedem Krimi-Fans zu empfehlen!5/5Dem Verlag vielen Dank für das Rezensionsexemplar