In Band zwei der Lighthouse Saga wird der Arzt Andrew Hunter nach einem Angriff auf einen Patienten in der Notaufnahme für vier Wochen suspendiert. Nachdem er übereilt nach Cape Cod gereist ist, um seinem kranken Vater zu helfen, bemerkt er, dass ihm eine Auszeit mit genügend Schlaf und ausreichend Essen sowie frischer Meerluft gut tun würde und beschließt ein paar Tage zu bleiben. Unverhofft ergibt sich für ihn eine Arbeitsmöglichkeit auf Cape Cod während der vier Wochen, so dass er seinen Aufenthalt verlängert. Dort trifft er auf seine Jugendliebe Holly, die nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Obwohl die Vergangenheit zwischen ihnen steht, kommen sich die beiden schnell wieder näher, doch dann taucht Francis Cartwright III auf und mit ihm die geballte Vergangenheit und droht die frische Liebe zwischen den beiden erneut zu zerstören.Wie schon im ersten Teil spielt diese Geschichte wieder am malerischen Cape Cod und enthält einen Protagonisten aus reichem Haus, der gerade Probleme mit seiner Karriere hat und auf den Sommersitz der Familie flüchtet, um über seine nächsten Schritte nachzudenken. Er trifft auf seine mutige und taffe Jugendliebe, die ihm die Vergangenheit nicht verziehen hat. Gleichzeitig ist aber auch er auf sie wütend und erhofft sich eine Entschuldigung. Es wird also schnell offensichtlich, dass es sich hier um fehlende Kommunikation handelt und einer von beiden in der Vergangenheit etwas falsch aufgefasst hat. Hier muss man selbst als Lesende*r lange auf die Aufklärung warten und erfährt nicht vorab die ganze Wahrheit. Bei dieser Geschichte kommt auch noch dazu, dass der Fokus nicht nur auf Andrew und Holly liegt, sondern auch auf Hollys Bruder Jackson, wodurch man weniger Szenen zwischen den Protagonisten erhält, dafür aber mehr Szenen mit den Antagonisten, was die Stimmung des Buches etwas verdüstert hat. Die positiven Lichtblicke waren die Freundschaftsszenen zwischen Holly und Marie sowie der charmante Nebencharakter Dr. Paul Hennings. Erstaunt war ich auch über die etwas positive Entwicklung von Mr. Hunter, während seine Frau in dieser Geschichte noch unsympathischer wirkt als vorher schon. Bei dieser Geschichte habe ich einige Parallelen zum ersten Band entdeckt, die Charaktere sind sich ähnlich und es gab wieder einen Antagonisten, der einen absolut widerlichen Charakter hat und es auf eine Frau abgesehen hat, was mir leider nicht gefällt. Es gibt weder eine Triggerwarnung noch einen Hinweis dazu im Klappentext, so dass ich das Buch mit einem unguten Gefühl gelesen habe und auch teilweise Passagen überflogen habe, um die Szenen mit Francis nicht detailliert erleben zu müssen. Ich freue mich sehr über etwas Spannung in einem Cosy Liebesroman, doch das ist mir etwas zu brutal. Ich greife extra zu solchen Büchern, um dem Alltag zu entfliehen und möchte daher nicht damit konfrontiert werden, wie abgrundtief böse und brutal Menschen sein können. Ich hatte gehofft, dass das eine Ausnahme im ersten Band war, aber wenn es ein Muster in allen Büchern der Autorin sein sollte, muss ich nochmal überdenken, ob die Bücher für mich geeignet sind.Ich hoffe, dass Band drei anders gestaltet wird, mit mehr Szenen zwischen den Protagonisten, weniger Drama mit einem Antagonisten und weniger Auftritten der Hunter Familien Thematik, so dass etwas frischer Wind in die Trilogie kommt.