Die Mur schweigt

Nach den letzten überstandenen Ermittlungen arbeitet Ida nun als Hauslehrerin und Gesellschafterin bei mehreren Familien in Graz. Sie verdient ihr eigenes Geld und erschafft sich damit ihre eigene Unabhängigkeit. Auch wenn es nicht immer leicht für sie ist, im Jahre 1883 als alleinstehende Frau. Doch dann werden gleich mehrere Menschen ermordet aufgefunden. Sie alle verbindet das älteste Gewerbe der Welt miteinander. Der Gendarm Wilhelm Koweindl ermittelt in diesem Fall und muss sich seiner eigenen Vergangenheit stellen. Auch Ida Fichte gerät in die Ermittlungen und schon bald suchen sie gemeinsam nach den Spuren.Bei "Die Mur schweigt" handelt es sich bereits um den dritten Teil dieser Reihe. Wieder sieht sich Ida Fichte vor Herausforderungen gestellt. Sie arbeitet inzwischen als Hauslehrerin und gibt zwei ziemlich aufgeweckten Mädchen Klavierunterricht. Diese jungen Damen interessieren sich mehr für die Liebschaft ihres Hausmädchens als für den Klavierunterricht von Ida. Zudem ist sie die Gesellschafterin von zwei älteren Damen, die auch so ihre Eigenarten haben. Das Leben von Ida wird authentisch erzählt. Gleichzeitig sind gerade die Szenen mit den Schülerinnen lebendig und unterhaltsam. Wie die Mädchen dann in die Geschichte involviert sind, klärt sich so nach und nach.Der zweite Handlungsstrang erzählt aus dem Leben von Wilhelm Koweindl. Er ist nicht nur mit den Ermittlungen der Todesfälle betraut, er muss sich hier auch seiner eigenen Vergangenheit stellen. Gleichzeitig versucht er, in der Hierarchie aufzusteigen. Schließlich möchte er Ida etwas bieten können. Er ist in die Hauslehrerin verliebt, aber so richtig zeigen kann er es ihr nicht. Seine Art ist etwas unbeholfen, wenn es darum geht, mit Frauen zu kommunizieren. Alles zusammen macht die private Geschichte rund um Ida und Wilhelm zu einem Lesegenuss.Dann kommt hinzu, dass es sich um einen Kriminalroman handelt. Gudrun Wieser hat ihre Spuren geschickt gelegt und die Handlung ist dahingehend auch nicht immer leicht zu durchschauen. Sie baut Spannung auf und lockert diese mit den Szenen rund um Ida und ihre Schützlinge immer wieder etwas auf. Ich habe gern gelesen, wie Ida und Wilhelm auch diesen Fall angehen und zusammenarbeiten. Auch wenn es sich hier um einen dritten Teil handelt, kann man die Bücher auch gut einzeln lesen. Ich finde es aber doch besser, wenn man von Anfang an gerade die Beziehung zwischen Ida und Wilhelm erlebt. Der Kriminalfall in sich ist natürlich abgeschlossen.Fazit:Auch der dritte Fall für die Hauslehrerin Ida Fichte und den Gendarm Wilhelm Koweindl hat für spannende Lesestunden gesorgt. Mir hat einmal mehr gut gefallen, wie die beiden zusammen den Spuren folgen. Dieser Teil ist vielleicht noch ein wenig persönlicher als die Vorgänger, da gerade rund um Wilhelm ein paar Geheimnisse gelüftet werden. Ich hatte jedenfalls vergnügliche Lesestunden und hoffe doch, es wird noch ein Wiedersehen geben mit diesen zwei Protagonisten. 

Dieses Buch erschien 2024 im Emons Verlag GmbH und beinhaltet 253 Seiten. Schuld und Vergessen Die Geschichte spielt in Graz im Jahre 1883. Es werden mehrere Menschen, die auf die eine oder andere Art mit dem ältesten Gewerbe der Welt zu tun haben, ermordet. Für die Bevölkerung ist klar, dass diese der Preis ihres sündigen Treibens. Gendarm Wilhelm Koweindl wird mit den Schatten seiner Vergangenheit konfrontiert wird und Hauslehrerin Ida Fichte macht sich auf die Suche nach dem Täter - und gerät dabei in einen gefährlichen Strudel, der sie von Wilhelm und allen, was ihr lieb ist, wegzureißen droht. Dies ist ein feinsinniger Kriminalroman, der die Kaiserzeit zum Leben erweckt - und mit ihr die Abgründe der bürgerlichen Gesellschaft. Hier hat mich das Cover so angesprochen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Der Schreibstil der Autorin Gudrun Wieser gefällt mir ausgezeichnet. Sie konnte mich aufgrund der tollen Ausdruckweise in eine Zeit mitnehmen, die ich mir richtig gut vorstellen konnte. Alles wurde wunderbar beschrieben. Die Protagonisten wurden sehr detailliert dargestellt und es bereitete mir ein wahres Lesevergnügen, dieses Buch zu lesen. Wer hat nur die ganzen Menschen auf den Gewissen? Ida ist eine tolle Person, die neugierig ist und sich aufgrund ihrer Neugierde selbst in Gefahr bringt. Nicht so einfach für sie. Und Gendarm Wilhelm Koweindl scheint ein Auge auf sie geworfen haben. Immer wieder begegnen sie sich und immer wieder lauert die Gefahr, wenn sich Ida nur in seine Nähe begibt. Ich möchte aber gar nicht zu viel verraten. Die Geschichte ist spannend, aufregend, fesselnd und packend und ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. Immer wieder hat mich die Autorin auf eine falsche Fährte gelockt und ich hatte wirklich bis zum Ende keine Ahnung, wer hier welches Spiel spielt. Ich mag die Geschichte, weil auch der Humor nicht zu kurz kommt. Dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter, ein wirklich toller Krimi mit einem Ausflug in die Kaiserzeit. Mich hat die Autorin Gudrun Wieser begeistert, fasziniert und komplett überzeugt und das langsame Annähern der Protagonisten hat mein Herz erwärmt. Es kam ein Ende, mit dem ich keinesfalls gerechnet habe. Toll gelöst! Lest einfach selbst!!!