Inhalt:
NINA MORETTIS 9. FALL Ne bis in idem. Nie zweimal für die gleiche Tat. Der Rechtsspruch, der bereits in der Römerzeit zur Anwendung kam und auch im deutschen Grundgesetz verankert ist, stellt Hauptkommissarin Nina Moretti auf eine harte Geduldsprobe. Vor ziemlich genau zehn Jahren wurde im Westerwald die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der mutmaßliche Täter war damals schnell gefasst. Doch der Richter zweifelte an der Schuld des Angeklagten und sprach ihn frei. Jetzt geschieht ein weiterer Mord. Am selben Ort und unter den gleichen Umständen. Aber handelt es sich auch um denselben Täter? Für Oberkommissar a. D. Hans Peter Thiel, der damals die Ermittlungen führte, ist der Fall schnell klar. Doch das Blatt wendet sich und aus dem Jäger wird der Gejagte. Thiel selbst gerät in das Visier der Ermittlungen. Nina Moretti steht vor einem Rätsel. Ist der ehemalige Kollege tatsächlich zu solch einer Tat fähig, oder handelt es sich lediglich um ein tödliches Spiel?
Meinung:
Wow! Was für ein spannender und persönlicher Fall!
Du kannst den Leuten nur bis vor den Kopf schauen! Das sagt Thiel immer zu Nina. Und genau das lässt sie diesmal zweifeln. Zweifeln an dem väterlichen (Ex-)Kollegen, dem Freund der Mutter und dem gerissenen Hund, der Thiel für Nina ist.
Kann es tatsächlich sein, dass Thiel eine Frau ermordet, nur um den Fall von damals wieder aufzurollen? Wäre es zu sowas fähig?
Für mich ist das der persönlichste Fall von Nina Moretti. Sie zweifelt, sie hadert, sie ist wütend, sie versteht nicht, sie hat Angst.
Und doch scheint alles gegen Hans Peter Thiel zu sprechen. Diese Ausgangssituation ist nicht unbedingt die Beste, um eine Mordermittlung zu führen. Noch dazu, weil alle Kollegen meinen, dass Nina niemals objektiv ermittlen kann.
Die Charaktere haben im letzten Jahr ganz schön was durchgemacht. Dementsprechend haben sie sich auch weiterentwickelt. Bei allen liegen immer noch die Nerven blank und das spiegelt sich auch in der Ermittlungsarbeit der einzelnen Kollegen wieder. Jeder versucht sein Bestes und manchmal verbeißt sich auch der ein oder ander in die Beweise.
Ich mag jeden Einzelnen von ihnen und fühle mich nach den ersten Seiten immer so, als wäre ich bei guten Freunden zu Besuch.
Der Schreibstil von Micha Krämer ist wieder packend, spannend und locker zu gleich. Die Geschichte beginnt ruhig, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Die kurzen Kapitel sind genau nach meinem Geschmack. So kann ich, als Mama mit knapper Lesezeit, trotzdem flüssig und zügig weiterlesen.
Fazit:
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Nina Moretti, wenn es für mich wieder nach Betzdorf geht!
Für In Idem gebe ich eine absolute Must-Read-Empfehlung!!!!