Kriminalkommissar Jan Oldinghaus bekommt es in seinem neuen Fall gleich mit zwei Morden zu tun. Ein Mann und kurze Zeit später eine Frau werden kaltblütig erschossen. Die skrupellose Vorgehensweise lässt die Vermutung aufkommen, dass die Opfer eventuell in Verbindung gestanden haben können, aber die ersten Ermittlungen können dies nicht bestätigen. Immer mehr in den Fokus gerät dabei aber der Wurstbaron Hagen Piepenbrock samt seines Unternehmens. Just die Person, die auch im Privatleben von Jan Oldinghaus eine gewichtige Rolle eingenommen hat, da Piepenbrock den hälftigen Anteil an den heimischen Hof erworben hat. So bekommt der Fall für den Kriminalkommissar eine ganz persönliche Note..."Mord auf westfälisch" ist bereits der fünfte Band um den sympathischen Ermittler Jan Oldinghaus. Ich bin erst mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Jobst Schlennstedt erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell ins heimische Westfalen entführte. Der Spannungsbogen wird mit den zwei Morden direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die Geschichte stellt sicherlich auch einen ordentlichen Seitenhieb Richtung Clemens Tönnies dar, den ich während des Lesens immer wieder vor Augen hatte, da er dem Protagonisten des Wurstbarons einfach 1:1 auf den Leib geschnitten war. Das Ganze bleibt bis zum fulminanten Finale spannend und die gut nachvollziehbare Auflösung rundet die Geschichte aus meiner Sicht gelungen ab.Insgesamt ist "Mord auf westfälisch" ein für mich gelungener Regional-Kriminalroman, der mit einem sympathisch gezeichneten Hauptprotagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Mich hat der vorliegende Band neugierig auf weitere Fälle mit Jan Oldinghaus gemacht, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.